Sandstrahlkunst der Natur
Tafoni-Bildung im Granit Nachdem der Granit durch Hebung und Erosion der überlagernden Gesteine an die Erdoberfläche gelangt war, setzte die Verwitterung durch Wind, Regen und Sonne ein. Durch vorgeformte Klüfte und einen gewissen Anteil relativ leicht verwitterbarer Minerale, wie Kalifeldspäte und Glimmer, entstehen typische Granitverwitterungsstrukturen, so genannte Wollsäcke. Insbesondere durch kontinuierliche Winderosion in relativ trockenem Klima können bizarre Ausblasungsstrukturen entstehen, so genannte Tafoni. Sie resultieren daraus, das Quarzkörner (ein weiteres Granitmineral) wie ein Sandstrahlgebläse fungieren. Quelle: Informationsbroschüre „Geology of Kangaroo Island”, Department of Mines and Energy, 191 Greenhill Road, Parkside, S.A. 5063, September 1989, State Print B2568
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Australiens drittgrößte Insel befindet
sich 110 km südwestlich von Adelaide. Sie ist 156 km lang und 57 km breit.
Bis vor 9500 Jahren war die Insel noch mit dem Festland verbunden. Nach
dem Anstieg des Meeresspiegels am Ende der letzten Eiszeit wurde die Backstairs
Passage (im Osten der Insel) überspült. Als Folge starben die Aboriginalstämme,
die die damalige Halbinsel nachweislich bewohnten, aus. So konnte sich
auf Kangaroo Island eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt entwickeln.
Biologen haben allein 40 Pflanzenarten entdeckt, die sonst nirgendwo anders
auf der Welt vorkommen. Die südliche Lage bedingt durch die antarktischen
Brisen ein deutlich kühleres Klima als z.B. in Adelaide. Quelle: Informationsbroschüre „Geology of Kangaroo Island”, Department of Mines and Energy, 191 Greenhill Road, Parkside, S.A. 5063, September 1989, State Print B2568 - leicht modifiziert Im Wesentlichen besteht die Insel aus Sandsteinen und Schiefern aus dem Kambrium. Im Süden sind Granite aus dem Ordovizium eingesprenkelt, z.B. die Remarkable Rocks. Im Nordosten in den Gap Hills gibt es Basaltlaven aus dem Jura sowie eiszeitliche Ablagerungen aus dem Perm. Vor allem im Westen, Süden und Südosten gibt es rezente, im Süden auch ältere Sanddünen. Der Kontakt zum kambrischen Grundgebirge ist durch gehobene Strand- und Flusssedimente markiert. An wenigen Stellen ist im Nordosten und Osten tertiärer Kalkstein aufgeschlossen. In der Seal Bay an der Südküste von Kangaroo Island aalen sich Hunderte von Tieren faul in der Sonne. Der Weg dahin führt durch spektakuläre weiße Dünen, die bis zur Küste reichen - „Little Sahara”. Die Seehunde fühlen sich aber nur im Wasser sicher vor Feinden. Daher sollte man ihnen nicht zu nahe kommen. Eine Führung durch Ranger wird empfohlen. |
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Literaturempfehlungen: Reise-Handbuch Australien. Outback, Riffe und Koalas. von Steffen Albrecht. Iwanowski's Reiseverlag (1994/95) Australien. Reiseführer Natur. von B. Fugger und W. Bittmann. BLV München (1992) Der Geologische Kalender 2003, August. Deutsche Gesellschaft für Geowissenschaften e.V. Zusammenstellung und Text: Monika Huch, geoskript Agentur für Geowissenschaften + Öffentlichkeit Fotos: Monika Huch und Franz Tessensohn |