E U R O P A
Kanarische Inseln
Das Kanarische Archipel mit seinen sieben Hauptinseln
gehört topographisch zum Afrikanischen Kontinentalrand. Nach Westen
fällt das Archipel steil auf über 4000 m Tiefe zum Kanarischen Becken
ab, nach Osten sind noch Wassertiefen zwischen 1200 und 1500 m zu
verzeichnen. Entstanden ist die Inselgruppe in mehreren vulkanischen
Zyklen, wobei jede Insel seine eigene Evolutionsgeschichte besitzt.
Alter der ältesten datierten
Formationen auf jeder Insel. Teneriffa ist mit 2085 km2 die größte Insel der Kanaren. Der Stratovulkan Teide, mit einer Höhe von 3718 m ü.NN, ist der höchste Berg der Kanaren und auch Spaniens. Er liegt in einer Caldera, die zu erlebnisreichen Wanderungen im Nationalpark Las Cañadas del Teide einlädt. Der Gipfel ist auch mit einer Seilbahn erreichbar, allerdings ist diese aus Sicherheitsgründen nur bei gutem Wetter und mäßigen Winden in Betrieb. Die Gesteinskomplexe Teneriffas haben unterschiedliche
Alter und bestehen hauptsächlich aus Basalten, basaltischen Laven und
Pyroklastiten. Entstanden sind sie nach Ancochea (1990) während des
oberen Miozäns und des unteren Pliozäns. Der jüngste vulkanische
Komplex ist der Teide-Pico Viejo Vulkan. Quelle: Reflexionsseismische Strukturen der kanarischen Inselflanken. Ein Beitrag zur zeitlichen Entwicklung der Sedimentationsgeschichte des Kanarischen Beckens - Diplomarbeit von Birgit Jacobs
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Teneriffa
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In der Caldera
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Fuerteventura
Lehrpfad
des El Tostón - Leuchtturms Die Umgebung des
Leuchtturms von El Tostón stellt einen der wertvollsten Landschafts-
und Naturräume Fuerteventuras dar. In ihm vereinen sich Schätze des
Kulturerbes und der Paläontologie, von Landschaft und Umwelt. Genießen
Sie diesen Landschaftsraum auf dem Lehrpfad und lernen Sie, dieses
Juwel der Insel mit "anderen Augen" zu betrachten.
Der Lehrpfad hat fünf Haltepunkte mit jeweils zugehörigen Informationstafeln und eine Länge von 0,8 km. Ein Rundgang dauert etwa 30 Minuten. Ein fossiler Strand zu Füßen des Leuchtturms
Die versteinerten weißlichen Sandsteinflächen vor Ihnen stellen eine paläontologische Fundstelle dar, an der wir dank der Überreste von Lebewesen oder fossilisierten geologischen Formationen wertvolle Auskünfte über die Vergangenheit erhalten. Von Tausenden von Jahren waren sie Sandflächen am Rand des Meeres, heute sind sie zu einem "fossilen Strand" versteinert und erzählen uns zum Beispiel von dem Klima vergangener Zeitepochen. Wenn solche Arten von Sandsteinflächen im Landesinneren auftauchen, werden sie Hochstrand genannt, da sie belegen, dass der Meeresspiegel zu früheren Zeiten höher lag, als der heutige. Aus diesem Grund erlauben solche Fundstellen wertvolle Rückschlüsse auf Klimaveränderungen in der Vergangenheit. Die paläontologische Fundstätte stammt aus dem Erdzeitalter des Pleistozäns, ist also zwischen 1,6 Millionen und 10.000 Jahre alt. Wenn wir die Ablagerungen genauer betrachten, stellen wir fest, dass sie in ihrem unteren Teil aus weißlichem, sehr verhärtetem Sandstein bestehen und in ihrem oberen zahlreichen Basaltkieselsteine besitzen. El Tostón stellt einen der bedeutendsten paläontologischen Fundorte Fuerteventuras dar, der Kanareninsel mit den meisten fossilen Überresten. Dank der mehr als vierzig bedeutenden paläontologischen Fundstätten auf Fuerteventura war es möglich, die geologische Geschichte der Insel zu rekonstruieren, die die längste des Archipels ist, da sie die älteste der Kanarischen Inseln ist. Aus diesem Grund sehen wir auch bei einem Blick auf das Inselinnere eine strak erodierte Landschaft mit zahlreichen flachen Zonen und Bergen nur niedriger Höhe. (Text: Schild vor dem Leuchtturm, 2015). Paläostrand von El
Toston, Fuerteventura. Foto: M. Wipki
Paläostrand von El Toston, Fuerteventura - Nahaufnahme. Foto: M. Wipki Wie kommt man hin?
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Links:
José Mangas Viñuela: Departamento de
Física-Geología, Universidad de Las Palmas de Gran Canaria
The Canary Islands Hot Spot
Teide, Teneriffa: Volcanoworld
La Palma: Erforschung einer Vulkaninsel
La Palma: Droht ein La Palma Tsunami?