A
F R I K A
N A M I B I A |
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Simplified Geological Map of Namibia 1:2
Million. Geological Survey of Namibia
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Wenn es Krieg gibt,
gehen wir in die Wüste |
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Hermann Korn‘s und Henno Martin‘s Shelter
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Zwei junge Geologen (und ein Hund), die bis zum Beginn
des 2. Weltkriegs im damaligen Deutsch-Südwest-Afrika kartierten, fliehen
aus Furcht vor einer drohenden Internierung - in die Wüste. Die beiden Männer leben (fast) wie die Menschen der Urzeit, bewundern die karge Schönheit der Wüste, deren extreme Spannung von Tod und Leben sie zu neuen Einsichten über das Werden und Vergehen von Natur und Menschheit führt. Eine existenzbedrohende Vitaminmangelkrankheit von Hermann Korn zwingt zum Abbruch des "Abenteuers in der Wüste" und für kurze Zeit schließen sich die Gefängnistore hinter Henno Martin und Hermann Korn. Hermann Korn starb 1946 in Windhoek. Henno Martin lebte seit 1965 in Göttingen und war dort am Institut für Geologie und Paläontologie Ordinarius für Geologie; er starb 1998. |
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Sossusvley |
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Das Sossusvlei ist der Endsee des Tsauchab Riviers, wenn die gelegentlichen Niederschläge ausreichen, so dass der Tsauchab die Dünen erreichen kann. |
Quelle: Namibia from the Air: Namib Desert Dunes. Satellite image by NASA, processing and production bei RAISON |
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Im Tsauchab Sesriem Canyon |
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Die Berge der Naukluft werden aus einem tektonischen Deckenkomplex aufgebaut, der aus insgesamt 6 Teildecken besteht. Die Wurzelzone des Deckenkomplexes,
d.h. das Gebiet, aus dem sich die Decken abgelöst haben, ist unbekannt.
Möglicherweise stammen sie aus einem Teil des Damara Belts, der heute
bereits abgetragen ist. |
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Das Alter der Metamorphose liegt bei 490 Millionen Jahren. Korn und Martin (1959) schließen aus verschiedenen Beobachtungen, dass die Deckengesteine gravitativ verfrachtet wurden. |
Dolomite der Dassie-Teildecke im Naukluft-Gebirge |
Der Köcherbaum (Aloe dichotoma) wird
bis zu 8 m hoch und 200 bis 300 Jahre alt. Erst mit 20 bis 30 Jahren beginnen
die Pflanzen zu blühen.
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Die Basis der Naukluft-Decken An der Basis der Naukluft-Decken fanden Korn
und Martin ein Gestein, das sie „Unconformity Dolomite“ (U.D.) nannten.
Darin treten verbreitet undeformierte Geoden aus grobspätigen Dolomitkristallen
auf, die randlich zum U.D. Kompaktionsgefüge zeigen. |
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Der U.D. ist an der Naukluftdeckenbasis in eine Zone von calcitischen Ultramyloniten eingebunden, die spät- bis posttektonisch dolomitisiert wurden. Gleichzeitig und im Verlauf des postorogenen Kollapsstadiums entstanden in den feinkörnigen Calcit-Myloniten Lösungshohlräume. Tiefreichende Zirkulation meteorischer Wässer, die ebenfalls an der Deckenbasis kanalisiert wurden, verstärkten die Bildung der Lösungshohlräume, die durch Kollapsbrekzien und feinkörnigen Dolomit gefüllt wurden. |
Unconformity Dolomite
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Felsmalereien von Buschleuten
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Tafoni-Bildung Im wesentlichen zeigen die Granite in Namibia zwei charakteristische Verwitterungserscheinungen. An der Blutkuppe (Bloedkoppje), einem ca. 500 Millionen Jahre alten Granit aus der Zeit der Damara-Orogenese, sind sie beispielhaft ausgebildet. Exfoliation: Bei der flächigen Abtragung der leicht verwitterbaren Minerale, wie Kalifeldspat und Glimmer, entstehen die blanken Granitfelsen und typischen Wollsäcke. Tafoni: Unter einer verkieselten Granitoberfläche befinden sich entkieselte Partien, die durch kontinuierliche Winderosion ausgeblasen werden. Die bizarren Ausblasungsstrukturen resultieren daraus, dass Quarzkörner (ein weiteres wesentliches Granitmineral) durch den Wind wie ein Sandstrahlgebläse fungieren. |
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Die Nebelwüste Namibias begünstigt die Verkieselung und Entkieselung der Granite, weil sie das notwendige Kapillar- Wasser liefert, dessen Zirkulation durch die starken Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht begünstigt wird. |
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Klima Das Klima Namibias wird durch die Wechselwirkung zwischen der äquatorialen tropischen Konvergenzzone mit feuchtwarmer Luft im Norden, der subtropischen Hochdruckzone mit trockener, warmer Luft in der Mitte und der temperierten Zone mit kühler antarktischer Luft im Süden bestimmt. In den Sommermonaten verlagert sich die subtropische Hochdruckzone nach Süden und erlaubt den Zutritt feuchtwarmer Luft, die den Sommerregen bringt. Im Winter verlagert sich die subtropische Hochdruckzone nach Norden und bringt in Namibia die Trockenzeit. Der Winterregen vom Kap gelangt bis Lüderitz in den Süden Namibias. |
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Die Niederschläge erreichen im Nordosten Namibias 600 mm und in der Namib weniger als 15 mm. Die Namib ist eine Nebelwüste und verzeichnet durchschnittlich 146 Nebeltage im Jahr, z.B. in Walfish Bay. Der Nebel ist eine wichtige Feuchtigkeitsquelle für Tiere und Pflanzen. |
Schema zur geologischen Entwicklung Namibias
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Literatur, Reiseführer und Karten K. Assmann (2003) Namibia. Touring Afrika.
G. Schneider (2004) The Roadside Geology
of Namibia. Sammlung geologischer Führer 97. Gebrüder Bornträger Berlin.
Stuttgart. www.borntraeger-cramer.de
Prof. Dr. Klaus Weber, Thomas-Dehler-Weg
18, D-37075 Göttingen (kweber@gwdg.de)
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