ARSOlux-Biosensor zur Arsendetektion (Foto: André Künzelmann,
UFZ)
Arsen im Wasser erkennen
Am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
- UFZ wurde ein Detektor entwickelt, mit dem Arsen im Wasser
relativ leicht nachgewiesen werden kann. Für das Verfahren
hat die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Hauke Harms am UFZ kürzlich
den Erwin-Schrödinger-Preis 2010 erhalten. Um das Arsen
sichtbar zu machen, haben die Mikrobiologen Colibakterien
genetisch verändert. Kommen diese Bakterien mit Arsen in
Kontakt, erzeugen sie Licht. Mehr...
13.12..2010
MH
(Quelle: Wikipedia)
Wind aus der Wüste
In Kenias Norden, am Turkana
See, soll der größte Windpark Afrikas entstehen.
Der Turkana See (früher Rudolfsee) ist das größte
Binnengewässer Kenias, wobei der nördlichste Teil
noch zu Äthiopien gehört. Der sodahaltige See
liegt im Ostafrikanischen Graben und wird von aktiven Vulkanen
umringt. Das Klima ist arid, Bäume sind eher selten
und es weht ein ständiger Wind mit einer Geschwindigkeit
von elf Meter pro Sekunde. Im Vergleich dazu weht an der
deutschen Nordseeküste der Wind lediglich mit Windgeschwindigkeiten
von fünf bis sechs Meter pro Sekunde.
Zwei Niederländer wollen hier den größten
Windpark Afrikas errichten.
Die Windräder, die 365 Turbinen mit je 850 KW antreiben
sollen, erfordern ein Investitionsvolumen von ca. 400 Mio
Euro; das dazu notwendige Hochspannungsnetz noch einmal
200 Mio. Euro.
Obwohl im Land lediglich 20 Prozent der Einwohner Zugang
zum öffentlichen Stromnetz haben, könnte Kenia
mit diesem Projekt sogar zum Energieexporteur werden. Sollte
die bislang noch ungenutzte Sonnenenergie auch noch einbezogen
werden, könnte Kenia zu einem Vorzeigestaat in Hinsicht
erneuerbare Energien aufsteigen.
Bereits im Juli diesen Jahres
hat das Umweltbundesamt (UBA) in Dessau-Roßlau zwei umfangreiche
und sehr informative Broschüren zur Wasserwirtschaft
in Deutschland herausgegeben. Teil
I - Grundlagen - Teil
II - Gewässergüte
Nach neuesten Angaben der Vereinten
Nationen ist der Niger das ärmste Land der Welt. Der
so genannte Weltentwicklungsindex gibt Auskunft über
Pro-Kopf-Einkommen, Bildungsstandard und Lebenserwartung.
Im Niger lebten schätzungsweise 14 Millionen Menschen.
Knapp über 60% der Bevölkerung muss mit weniger
als 2 US $ pro Tag auskommen. Die Analphabetenrate ist enorm
hoch und die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt lediglich
42 Jahre, hauptsächlich wegen der hohen Kindersterblichkeit.
Gleichzeitig war das Land 2007 der fünftgrößte
Uranproduzent der Welt!
Abnehmerländer sind vor allem Frankreich, Deutschland
und die USA.
Laut Statistik beherrschen für das Jahr 2009 zehn Unternehmen
89% der Welt-Uraniumproduktion.
Auf Platz 1 findet sich
der französische Staatskonzern AREVA, der seit
40 Jahren im Niger tätig ist, um Uran für
Europas Atomstrom zu liefern (Spiegel).
In der Reportage
vom 11.11.2010 von Bettina Rühl (Deutschlandradio
Kultur) erfährt man mehr über die desolaten
Zustände im Niger und welche Rolle der Uranbergbau
für die Bevölkerung spielt.
Rund um die Städte Arlit und Akokan lagern schätzungsweise
35 Millionen Tonnen Abraum aus dem Uranbergbau.
Vertreter der beiden Bergbaugesellschaften,
beides Tochterfirmen des französischen Nuklearkonzerns
AREVA, spielen die Problematik herunter und behaupten der
Abraum sei ungefährlich.
Almoustapha Alhacen, einer der Minenarbeiter, erzählt:
"Ab dem Jahr 2000 fing ich an, mir immer größere Sorgen
zu machen, weil viele meiner Kollegen krank wurden und starben.
Sie litten an Krankheiten, die wir bis dahin nicht kannten.
Wir hörten uns um, doch niemand hier hatte je von solchen
Krankheiten gehört." Von AREVA und seinen Tochterfirmen
wird das schlicht geleugnet. Man lässt verlauten, dass
alle Grenzwerte regelmäßig unterschritten werden
und keinerlei Gefahr bestehe.
Die Menschen im Niger haben keine Wahl, wenn es um die Beschäftigung
geht und nehmen jede Arbeit an, sei sie auch noch so gefährlich.
Wie so oft ist die Bevölkerung in rohstoffreichen Entwicklungsländer
am wirtschaftlichen Erfolg unbeteiligt. Die Profite werden
zwischen den Konzernen und wenigen Personen in der jeweiligen
Regierung aufgeteilt. Umweltzerstörung und die massive
gesundheitliche Gefährdung der Menschen bleiben dabei
i.d.R. unberücksichtigt. Diese Situation, wie sie beispielsweise
auch in Ländern wie Peru, Ecuador oder dem Kongo vorherrschen,
wird als "Ressourenfluch" benannt und beschreibt
das scheinbare Paradoxon, dass in rohstoffreichen Ländern
das Wirtschaftswachstum in der Regel geringer ist als in
rohstoffarmen Ländern. Der "Fluch", so heißt
es, sei durch das "Fehlverhalten der betreffenden
Marktteilnehmer" begründet. Einer dieser "Marktteilnehmer"
ist Deutschland.
Staub
und Musik im Blut - Die Tuareg im Uranbergbau im Niger
- von Bettina Rühl, Deutschlandradio Kultur
Aktuell laufen die Atommülltransporte
von 123 t hochradioaktivem Atommüll vom französischem
La Hague ins Atomzwischenlager Gorleben. Anlässlich
dieses Transports steht die wohl größte Anti-Atom-Demonstration
in der Geschichte der Bundesrepublik bevor, bei der bis
zu 40.000 Demonstranten im Wendland erwartet werden.
Nach Schätzungen der
EU wird jährlich ca. 7000 Kubikmeter strahlender Müll
in 14 Mitgliedsstaaten produziert. Seit Februar 2010 ist
Günther
Oettinger der verantwortliche EU-Kommissar für
den Energiesektor. Neben der Frage der Sicherheitsstandards
ist auch die Kostenträgerschaft ein aktuelles, wichtiges
Thema. Oettinger betonte, dass für die Bezahlung von
Planung, Bau und Betrieb der Atommüll-Endlager zu allererst
die Energieunternehmen herangezogen werden sollen, welche
auch die Atomkraftwerke betreiben. Diese Kosten werden auf
vier Prozent der Stromproduktionskosten geschätzt,
was in etwa 0,16 Cent pro Kilowattstunden entspricht. Eine
finanzielle Unterstützung durch die Mitgliedstaaten sei
vorstellbar, heißt es. Darüber hinaus mahnt der
EU-Kommissar, dass die Endlager über die nächsten
Jahrhunderte und Jahrtausende(!) zugänglich bleiben
müssen.
Der Grund für die "EU-Initiative" ist möglicherweise
darin zu sehen, den Energiekonzernen rasch einen formellen
Entsorgungsnachweis für ihren Atommüll zu verschaffen.
Tatsache ist, dass bereits jede Menge Atommüll vorhanden
ist, der sicher entsorgt werden muss. Eine akzeptable und
finanzierbare Lösung für die Endlagerung ist aber
nicht in Sicht, nirgendwo, weder in Europa noch weltweit.
Ein Anfang der Problemlösung wäre der seinerseits
beschlossene und vertraglich unterzeichnete Atomausstieg
in Deutschland gewesen. Durch die Zurücknahme dieser
Verträge, was rechtlich gesehen erst mal merkwürdig
anmutet, wird künftig weiterer Atommüll produziert.
Dabei muss wohl auch mit einem erhöhten technischen
Risiko bei den alten AKWs gerechnet werden. Die Verlängerung
soll zum 1. Januar 2011 als Gesetz in Kraft treten, sofern
der Bundespräsident dem zustimmt.
Seit den 60er Jahren galt aufgrund der geologischen Voraussetzungen
in Deutschland die Einlagerung in Salzstöcken als die aussichtsreichste
Option, wobei nachweislich aus Sicht der Geologen nicht
Gorleben als bestmöglicher Standort präferiert
wurde. Mit dem Skandal um Asse II ist deutlich geworden,
das es hier keine Sicherheit über Jahrzehnte, geschweige
denn über Jahrhunderte oder Jahrtausende geben kann.
Zweifellos werden in Zukunft durch die Atommüllendlager
langfristig enorme Kosten entstehen, ganz abgesehen von
der problematischen Sicherheit solcher Anlagen und die Verlässlichkeit
und Integrität der jeweiligen Betreiber. Auf der Website
des Bundesministeriums
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sind
u.a. die Verantwortlichkeiten und die Finanzierungsregelungen
aufgeführt. In nachstehender Tabelle sind die Kosten
für die einzelnen Endlagerprojekte und der Endlagerforschung
in Deutschland kurz zusammengefasst.
Anlage
Zeitraum
Kosten in Mrd
Salzstock Gorleben
1977-2008
1,5
Schacht Konrad
bis zur Inbetriebnahme
4,1
Morsleben
seit 1989
0,82
Morsleben
Gesamtprojektkosten
2,3
Asse II
1993 - 2011
0,5
Asse II
Gesamtkosten
?
Summe
9,22
Hinzu kommen Kosten für
polizeiliche Maßnahmen bei den Demonstrationen. Allein
für die gerade stattfindende Demonstration werden 25
Mio veranschlagt. Weiterhin sind die bereits entstandenen
Kosten für die Erforschung der Atomtechnik sowie die
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Bereich der Endlagerung
mitzuberücksichtigen.
Bereits seit Juli letzten Jahres ist klar, dass sich das
Deutsche Atomforum - größtenteils Energieunternehmen,
die sich für die nichtmilitärische Nutzung von Kernenergie
einsetzen - in keiner Weise an den Kosten
für das Atommüll- Lager Asse beteiligen wird. Die
Verantwortung wird auf den Staat abgeschoben. Das heißt
im Klartext, der Steuerzahler soll dafür aufkommen,
während die Energieunternehmen weiterhin enorme Gewinne
einstreichen. Die Ankündigung von Energie-EU-Kommissar
Oettinger, die Stromunternehmen künftig an den Kosten
zu beteiligen, bleibt abzuwarten. Aber selbst wenn es zu
einer größeren Kostenbeteiligung der Verursacher
des Atommülls kommt, werden die Energieunternehmen
die Kosten letztlich auf den Verbraucher abwälzen.
Macht man sich klar, dass uns die stahlende Problematik
über sehr lange Zeit erhalten bleibt wird deutlich,
dass der größte Kostenblock noch vor uns liegt,
da ja laut Oettinger - und da hat er nicht unrecht - Endlager
über die nächsten Jahrhunderte und Jahrtausende
zugänglich bleiben müssen. Besser man strebt den schnellstmöglichen
Ausstieg aus dieser bedrohlichen Technik an, schon allein
aus Kostengründen.
Am 25.10.2010 um 14:42:21 Uhr
UTC (= 21:42:21 lokaler Zeit) ereignete sich etwa 25 km
südwestlich der Pagai-Inseln im Sundabogen vor Sumatra (Indonesien)
ein starkes, untermeerisches Erdbeben mit der Magnitude
7,8. Dadurch wurde ein Tsunami ausgelöst, der insbesondere
die Mentawai-Inseln, zu denen Pagai gehört, stark verwüstete.
Über die genaue Zahl der Erdbeben- und Tsunami-Opfer ist
derzeit nichts genaues bekannt, erste Schätzungen gehen
von mehr als 300 Toten aus. Aufgrund der direkten Nähe zum
Erdbebenherd traf der Tsunami bereits vier Minuten nach
dem Erdbeben und damit beinahe zeitgleich mit der Warnung
des Frühwarnsystems auf die Insel Pagai. Mehr..
28.10.2010Pressemitteilung GFZ
Quelle: Loughborough Universität - Website
Nachrichten aus dem Untergrund -
Akustisches Frühwarnsystem für Erdrutsche
Ein neu entwickeltes Frühwarnsystem,
das von der Universität Loughboroug in Zusammenarbeit mit
dem British Geological Survey entwickelt wurde, registriert
und analysiert das akustische Verhalten von Böden.
Das System besteht aus einem Netzwerk von Sensoren, die
an Hängen und Böschungen vergraben werden. Diese
"Mikrofone" überwachen die akustische Aktivität
von Böden und senden Signale zu einem Zentralrechner
zwecks Analyse. "In just the same way as bending a stick
creates cracking noises that build up until it snaps, so
the movement of soil before a landslide creates increasing
rates of noise" sagt Professor Dixon von der Loughborough
Universität. Sobald ein gewisser Geräuschpegel
überschritten wird, erzeugt das System eine Warnmeldung
in Form einer Textmeldung, die automatisch an die zuständige
Behörde weitergeleitet wird.
Möglich wurde die neue Technik vor allem durch die
Verfügbarkeit von Mikroprozessoren, die schnell, klein
und billig sind. Das Frühwarnsystem wird derzeit weiterentwickelt.
Ziel ist es, netzunabhängige Sensoren zu entwickeln,
die keinen Zentralrechner mehr benötigen. Gleichzeitig
wird versucht, die Kosten zu minimieren, um ein kommerzielles
Produkt auf den Markt zu bringen. Dies dürfte vor allem
für Dritte-Welt-Länder interessant sein.
Meeresforscher aus verschiedenen
Ländern haben in den letzten Monaten ein massives Absterben
von Korallenbänken im Indischen Ozean beobachtet. "Es
ist sicherlich das größte Korallensterben seit
dem Jahr 1998" sagt Dr. Andrew Baird vom ARC Centre
of Excellence for Coral Reef Studies und der James Cook
Universität. Offenbar sind bereits 80% der Acropora
Kolonien und 50% anderer Spezies seit Mai diesen Jahres
in einem großen Gebiet gestorben.
Baird und seine Kollegen führen
das Korallensterben auf die globale Erwärmung zurück.
Quelle: forschung - Das Magazin der Deutschen Forschungsgemeinschaft
Winzige Helfer gegen die Pest
Die Ölkatastrophe im Golf
von Mexiko ist uns allen noch gut in Erinnerung. Doch mit
dem Versiegeln des Bohrlochs ist die ökologische Katastrophe
längst nicht beendet. Wo ist das Öl geblieben
und wann sind die Strände wieder sauber?
Im Printmagazin "forschung" der Deutschen Forschungsgemeinschaft
beschäftigt sich ein Artikel mit dem Abbau des Öls
durch Mikroorganismen. Zwei mikrobielle Abbauwege, aerob
und der anaerob, greifen bei der Beseitigung des Öls
ineinander.
Wenig bekannt dürfte sein,
dass es im Golf von Mexiko mindestens 1000 natürliche Ölquellen
gibt, die zusammen bis zu 200 Tonnen Erdöl pro Tag in die
Umwelt entlassen. Verschmutzungen in dieser Größenordnung
werden jedoch durch die kleinen mikrobiellen Helfer in Schach
gehalten. Bei der Deepwater Horizon Katastrophe hingegen,
bei der täglich ca. 10.000 t Erdöl ins Meer flossen,
ist der Hunger der Bakterien nicht ausreichend, um das Öl
kurzfristig zu beseitigen.
Anlässlich des 100 jährigen
Jubiläums von Roald Amundsen's und Robert Flacon Scott`s
Wettrennen zum Südpol hat der amerikanische Fotograf
Robert A. McCabe ein Fotobuch mit dem Titel "Deep
Freeze!" herausgegeben. Die Fotos wurden während
einer der ersten wissenschaftlichen Antarktisexpeditionen
der Amerikaner im Jahre 1959 gemacht, die unter dem Namen
"Operation Deep Freeze" durchgeführt
wurde. Einen ersten Eindruck vermitteln 23 Schwarzweißfotos,
die auf der Website der New York Times zu sehen sind.
Ebenfalls sehr zu empfehlen
ist der Film "Encounters at the End of the World"
von Werner Herzog aus dem Jahr 2007, der im Netz kostenlos
zur Verfügung steht. Kein "Pinguinfilm,
wie Herzog sagt.
Bei YouTube gibt
es eine Reihe aufschlußreicher und schockierender
Dokumentationen zum Thema Atommüll.
So z.B. die Anlage von Hanford am Columbia River (Washington),
über deren Gefährlichkeit, die bis heute andauert,
die Bevölkerung jahrzehntelang vollkommen im Unklaren
gelassen wurde.
Auch interessant ist die Versenkung
von 100.000 t Atommüll ins Meer. Nicht irgendwo weit
entfernt im Pazifk sondern im Ärmelkanal zwischen La
Hague und den Kanalinseln. Verursacher waren seinerzeit
zu 80% die Briten. An zweiter Stelle findet sich die Schweiz.
Das durch diese Entsorgungstechnik Radioaktivität in
die Nahrungskette gelangt ist unstrittig.
Die neuesten Beschlüsse
der Bundesregierung, die Laufzeiten
für Atomkraftwerke in Deutschland zu verlängern,
machen angesichts dieser Dokumentationen mehr als nachdenklich.
Um die 14.000 Erdbeben finden
jährlich in und um Neuseeland statt. Wie in nebenstehender
Grafik abgebildet, treffen hier die Australische und die
Pazifische Platte aufeinander. Gestern, um 4.35 Uhr Ortszeit,
wurde nach Angaben des USGS ein schweres Erdbeben auf der
Südinsel mit einer Stärke von 7,0 registriert.
Das Epizentrum lag rund 30 Kilometer nordwestlich der Stadt
Christchurch in rund 16 Kilometer Tiefe. Eine Tsunami-Warnmeldung
wurde nicht herausgegeben.
Augenzeugen berichteten von
großen Schäden in der Stadt. In
Christchurch wurden Gebäude, Brücken und Straßen beschädigt.
Zahlreiche Menschen waren in Schlafanzügen auf die Straßen
geflüchtet ("The
Press").
TU richtet internationalen Kurs zu radioaktiven
Abfällen aus
Clausthal-Zellerfeld.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) der Vereinten
Nationen führt jährlich umfangreiche Ausbildungsprogramme
durch. In diesem Rahmen findet vom 6. September bis zum
15. Oktober der internationale Kurs “Abfallmanagement gemäß
internationaler Sicherheitsstandards und erfolgreicher Methoden”
an der Technischen Universität Clausthal statt. Die Veranstaltung
steht unter der Schirmherrschaft des Bundesumweltministeriums.
Der sechswöchige Lehrgang richtet sich nicht nur an Teilnehmer
aus den Industrienationen, sondern insbesondere an Personal
aus den Entwicklungs- und Schwellenländern. Ziel ist es,
Beschäftigte der Entsorgungsbranche im Bereich radioaktiver
Abfälle auf den aktuellen Stand zu bringen. Mehr...
4.09.2010
(Quelle: Wikipedia)
Vulkanausbruch im Norden
Sumatras
Seit 400 Jahren schlief der
Gunung Sinabung (2460m ü. NN) , der sich ca. 100 km
südlich der Provinzhauptstadt Medan befindet. Heute
gegen Mitternacht ist er ausgebrochen. Der Vulkan schleuderte
Asche bis in 1500 m Höhe. Nach Angaben von BMKG - Badan
Meteorologi Klimatologi dan Geofisik - in Jakarta trieb
der Wind im Verlauf mehrerer Stunden die Aschewolken bis
nach Medan.
Bislang mußten ca. 12.000 Menschen evakuiert werden.
Offenbar handelt es sich aber um einen relativ schwachen
Ausbruch.
GFZ - GeoLab: Labortag: Geoinformationssysteme/GPS
(Foto: Marie Curie Oberschule, Berlin)
Geologieunterricht in
Schulen
In den vergangenen Jahren gab
es zahlreiche aktive Versuche, die Geowissenschaften, insbesondere
die Geologie, verstärkt in die Schulen zu tragen. Dies
war nicht immer erfolgreich.
In England, Schottland und Wales hat man deshalb eine besondere
Initiative vor einiger Zeit gestartet. DieEarth
Science Education Unit(ESEU) von der Keele Universität
bietet modulare, halbtägige oder ganztägige Workshops
für Lehrer in den Schulen an. Das alles ist kostenlos
und wird von insgesamt 46 ausgebildeten Seminarleitern in
den drei genannten Ländern vermittelt. Die Resonanz
ist offenbar sehr gut.
Auch In Deutschland tut sich
einiges. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Angeboten,
die vielleicht nicht immer ausreichend genutzt werden.
So bietet beispielsweise der Geologische
Dienst NRW neben Führungen durch ihre Ausstellungen
auch Hilfestellung zu geowissenschaftlichen Themen in Form
von Unterrichts- und Informationsmaterialien, die speziell
auf NRW zugeschnitten sind.
Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit
und das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung
(ISB) haben unter "Lernort
Geologie" zahlreiches Lernmaterial herausgegeben.
Am Gymnasium
Heidberg in Hamburg gehört Geologie schon seit
1983 zum Angebot und ist seit 1986 auch als Prüfungsfach
(P3 oder P4) zugelassen. Das Gymnasium Heidberg die einzige
Hamburger Schule, an der Schülerinnen und Schüler Geologie
belegen können.
Die Deutsche
Gesellschaft für Polarforschung bietet einen Arbeitskreis
Polarlehrer. Der seit 2008 bestehende AK wurde aus dem
Projekt Coole Klassen initiiert und ist ein bundesweites
Netzwerk von Lehrern der Fächer Geographie, Biologie, Physik,
Chemie und Sozialkunde aus allen Klassenstufen und Schulformen.
Seine Mitglieder engagieren sich im Unterricht mit besonderer
Aufmerksamkeit für eine Bearbeitung von Polarthemen in Projektarbeiten
und Unterrichtsschwerpunkten sowie die Entwicklung neuer
Unterrichtsmaterialien.
Das zum Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) in Potsdam
gehörende Schülerlabor "GeoLab"
bietet Kurse für Schulklassen sowie Fortbildungen für
Lehrer/innen an. Das GeoLab ist Mitglied im Schülerlabornetzwerk
GenaU
von Berlin und Brandenburg.
"Last but not least" sei auf den Tag
des Geotops verwiesen, der in diesem Jahr am 19. Sept.
2010 bundesweit stattfindet.
24.08.2010
MW
Botswana setzt auf eigene Fachkräfte in der Diamantenindustrie
Zwei Stunden Fahrt von der Hauptstadt
Gaborone entfernt liegt die Diamantenmine Jwaneng,
aus dem ein Großteil Botswanas Diamanten stammt. Bis
vor kurzem wurden sämtliche Diamanten zur weiteren
Bearbeitung exportiert, vornehmlich nach China und Indien.
Botswana
will das Geschäft nun im eigenen Land machen, indem
es Fachkräfte in einem Joint Venture mit DeBeers ausbildet,
offenbar mit Erfolg.
Shawn
Ryan, ein hartnäckiger und eigenwilliger Goldsucher,
lebte seit Jahren in einer Blechhütte nahe dem legendären
Klondike-Gebiet. Nun ist er fündig geworden und hat
möglicherweise den Ursprung des Klondike-Goldes gefunden,
das um 1896 einen nie dagewesenen Goldrausch auslöste.
Ryan fand bereits 2004 die ersten Hinweise anhand geochemischer
Analysen, die auf eine große Goldlagerstätte
hindeuteten. Dies blieb erstaunlicherweise jedoch zunächst
ohne große Beachtung. Das hat sich mittlerweile dramatisch
geändert.
Die Anzahl der Claims im Yukon-Gebiet ist auf nunmehr 110.000
in den ersten sieben Monaten dieses Jahres angestiegen,
38% mehr als im Jahr 2009, das auch schon mit 80.000 Claims
ein Rekordjahr war.
Ryan hat mittlerweile die Legende vom Tellerwäscher
zum Millionär wahr gemacht. Der frisch gebackene Multimillionär
ist nun Inhaber von Ryanwood Exploration Inc., mit 50 Mitarbeitern.
Sollte sein Fund zum Betrieb einer Goldmine führen,
würde sich sein Reichtum nochmals erheblich steigern.
Auf Nachfrage in einem Interview, was denn das Geheimnis
seines Erfolges sei antwortete er: " Wissenschaft,
Hartnäckigkeit, Geduld." (oder wie die Explorationsgeologen
sagen "Gold is where you find it".)
Endlich mal gute
Neuigkeiten aus der Antarktis. Ein Team des Antarctic Heritage
Trust ist bei Restaurierungsarbeiten der legendären
Shackleton Hütte auf Cape Royds auf eine Kiste Whisky
gestoßen. Der Inhalt, 11 Flaschen feinster Scotch
Whisky der Marke Mackinlay's aus den Jahren 1896 / 1897
sowie zwei Flaschen Brandy, verpackt mit Papier und Stroh.
Der Whisky stammt aus den Vorräten der Nimrod Expedition
von 1907 und lagerte seitdem bei -30° C. Die tiefen
Temperaturen reichten jedoch nicht aus, um den Whisky gefrieren
zu lassen. Der Schatz
lagert nun im Canterbury Museum in Christchurch, Neuseeland.
Rekonstruierte Mittelwerte der Lufttemperatur
für Juli und August (°C) auf der Halbinsel Kola für den
Zeitraum 1600 bis2010. (Quelle: UFZ)
Baumringanalysen zeigen:
Arktis erwärmt sich
An Holzproben von Waldkiefern (Pinus
sylvestris) aus dem Khibiny-Gebirge auf der Kola- Halbinsel
hat ein deutsch-russisches Forscherteam mit Hilfe von Jahresringen
festgestellt, dass die durchschnittlichen Sommertemperaturen
seit 1990 einen anhaltenden Erwärmungstrend zeigen. Dieses
Ergebnis bestätigt Untersuchungen aus anderen arktischen
Regionen, die ebenfalls nach einer Abkühlungphase seit nunmehr
20 Jahren eine Erwärmung anzeigen. Mehr...
13.08.2010 MH
(Quelle: Wikipedia)
Wie ein Penny in einem Glas Honig
Warum bewegt sich die Australische,
die Nazca und die Pazifische Platte bis zu vier mal schneller
im Vergleich zur Afrikanischen, Eurasischen und Juan de
Fuca Platte?
Generell dient das Modell der Konvektionsströme zwischen
dem heißen Erdkern und dem Erdmantel als Erklärung
für die Bewegung der Platten aber auch die Kraft der
Zugspannung in der Subduktionszone ist von Bedeutung. Ein Team unter der Leitung von Wouter
Schellart von der Monash Universität, Australien hat
ein neues mathematisches Modell entwickelt das zeigt, dass
die unterschiedlichen Driftgeschwindigkeiten vor allem von
der Größe der Subduktionszonen und den Plattenrändern
abhängt. "The scalings
for how subducted plates sink in the earth's mantle are
based on essentially the same fluid dynamics that describe
how a penny sinks through a jar of honey," sagt D.R.
Stegman, der im Team das Computer Modell maßgeblich
mitentwickelt hat. Das Modell zeigt auch, dass der subduzierte
Teil der Platte an dem restlichen, oberflächlichen
Teil Platte zieht, wodurch entweder die Platte oder die
Plattengrenze bewegt wird.
Camille Jenatzy in seinem Elektroauto La Jamais Contente,
1899 (Quelle: Wikipedia)
Süd-Chemie
baut die weltgrößte Lithium-Fabrik
Süd-Chemie und ihr kanadischer
Partner Phostech Lithium Inc. in Candiac/Quebec haben beschlossen,
60 Mio Euro in eine neue Fabrik zu investieren, die mit
einem patentierten Verfahren Lithiumeisenphosphat (LFP)
herstellen wird. Geplant ist ab dem Jahr 2012 jährlich
2500 t (LiFePO4) zu produzieren, eine Menge,
mit der theoretisch 50.000 Elektroautos oder auch 500.000
Hybridautos betrieben werden können. Die neu entwickelten
Batterien auf der Grundlage von Lithiumeisenphosphat sind
nach Angaben des Konzerns sechs Mal kleiner und besitzen
lediglich ein Drittel des bisherigen Gewichtes, was sich
natürlich auf die Reichweite der Fahrzeuge auswirken
wird. Mehr...
Bei der
Bildung von Methan (CH4), das aus einem Kohlenstoffatom
und vier Wasserstoffatomen besteht, kommt es manchmal dazu,
dass sich im Kern der Wasserstoff- oder Kohlenstoffatome
ein zusätzliches Neutron „einnistet”. Dadurch sind diese
Methan-Moleküle etwas schwerer als üblich. Solche Methan-Moleküle
sind im Meer häufi ger als in den terrestrischen Feuchtgebieten.
Diesen Unterschied nutzten Wissenschaftler der Universitäten
Bern und Kopenhagen sowie des Alfred- Wegener-Instituts
für Polar- und Meeresforschung, um die Herkunft von Methan
in Eisbohrkernen zuzuordnen (1). Mehr... 12.07.2010 MH
Sedimentstruktur - Foto: U. Lieven
47. Münchener Mineralientage
Vom 29.-31.10.2010
finden die 47. Münchener Mineralientage statt. Über 1.100
Aussteller zeigen Ihre Schätze in Form von Mineralien, Fossilien
und Schmuck; im Laufe der Veranstaltung werden über 40.000
Besucher erwartet.
Für die breite Öffentlichkeit ist die Messe am 30.10. von
9-19h und am 31.10. von 9-18h geöffnet.
Veranstaltungsort: Neue Messe München (Eingang Ost), Messegelände
München.Riem Haltestelle: Messestadt Ost (U2).
Es ist bei "Europas Messe für die schönen Steine",
lange Tradition, den Besuchern spezielle Themen aus den
verschiedensten Bereichen der Erdgeschichte in Form von
mehreren Sonderschauen zu präsentieren. In diesem Jahr wird
von Uli Lieven und Jürgen Bläser aus Bedburg, mit der freundlichen
Unterstützung der Betriebsdirektion des Tagebaus Garzweilers,
eine solcher Sonderschau mit Lackabzügen (siehe u.a. Der
Geologische Kalender 2009 "Böden
der Erde"- Deckblatt) aus dem Tagebau Garzweiler gestalten
(Details).
Als Besonderheit wird eine 10m lange, wellenförmige Sedimentstruktur
erstmals öffentlich gezeigt. 6.07.2010 MH
(Quelle: Wikimedia)
Schauspieler Kevin Costner will
Ölpest bekämpfen
Mit Hilfe
von Zentrifugen, die Öl von Wasser trennen können,
soll u.a. die Ölpest im Golf von Mexiko bekämpft
werden. Entwickelt wurden die Zentrifugen von Kevin Costner
& Partner, die seit 15 Jahren daran tüfteln und
mittlerweile 20 Mio. Dollar investiert haben.
In einem Radiointerview erklärte Costners Geschäftspartner
John Houghtaling, dass bereits 32 Zentrifugen vom Ölkonzern
BP bestellt wurden, 16 weitere Anlagen sollen an die Behörden
geliefert werden. Darüber hinaus sind bei
BP bislang 80.000 Vorschläge für die Bekämpfung
der Ölpest eingegangen, wovon 250 ernsthaft geprüft
werden.
Milliardenschweres Rohstoffvorkommen
in Afghanistan entdeckt
Wie die
New York Times am Montag berichtete, haben US-Geologen riesige
Rohstoffvorkommen "entdeckt". Vorräte an
Kupfer, Lithium, Eisen, Gold und Kobalt hätten einen
geschätzten Wert von ca. 820 Milliarden Euro. „Für
Afghanistan ist das die vielleicht beste Nachricht der letzten
Jahre“, sagte der afghanischer Regierungssprecher Waheed
Omar.
Tatsächlich
ist die Entdeckung aber sowjetischen Bergbauexperten zu
verdanken, die offenbar die Rohstoffe schon in den 80er
Jahren kartierten. Im Zuge der Kriegswirren gelangten deren
Aufzeichnungen und Kartenmaterial erst nach dem Sturz der
Taliban im Jahre 2001 in die offizielle afghanische Dokumentensammlung
zurück. Hier wurden wiederum US-Geologen fündig,
worauf sie 2007 eigene Untersuchungen durchführten.
Die Vorkommen sind über das gesamte Land verteilt.
Derzeit gibt es keine funktionierende Infrastruktur für
den Abbau der Rohstoffe, die zudem teilweise auch in Kampfgebieten
liegen. Somit dürfte es Jahre dauern, bis es zu einer
Nutzung kommt. 14.06.10 M.W.
(Quelle: Wikipedia)
Disaster im Golf von Mexiko
- Deepwater Horizon
Am 22 April 2010 versank die Bohrplattform
"Deepwater Horizon" des Ölkonzerns British Petroleum
(BP) im Golf von Mexiko. Zwei Tage zuvor hatten sich mächtige
Explosionen auf der Plattform ereignet infolge dessen elf
Arbeiter getötet wurden. Ausgelöst wurden die
Explosionen durch Erdgas, das über Verbindungsleitungen
an die Oberfläche gelangte und sich dort entzündete.
Nach Untersuchungen des US-Kongresses hatte ein Sicherheitsventil
versagt. Der so genannte Blowout Preventer hätte das
unkontrollierte Austreten von Rohöl und Gas eigentlich verhindern
müssen.
Die nachfolgenden Versuche, das Bohrloch in 1500 m Tiefe
zu verschließen waren bislang nicht erfolgreich. Mit
einem Trichter hatte man versucht, das ausströmende
Öl aufzufangen. Doch dies gelang nur teilweise und
kann auch nur als Provisorium angesehen werden. Entlastungsbohrungen
bis in 4000 m Tiefe unter dem Meeresboden sollen das unkontrollierte
Austreten des Öls letztlich stoppen. Doch das wird
Monate dauern.
Noch ist nicht wirklich klar, was für ein Ausmaß
dieser Unfall auf die Umwelt haben wird. Auch über
die bislang ausgetretenen Ölmengen gibt es offenbar
keine verlässlichen Angaben. Möglicherweise handelt
es sich aber um die größte Umweltkatastrophe,
die durch austretendes Öl jemals verursacht wurde.
Der Ölteppich hat offenbar am 9.06. eine Fläche
von der Größe Bayerns erreicht.
Als erste Konsequenz hat die USA ein zunächst auf sechs
Monate befristetes Verbot von Tiefseebohrungen verhängt.
Ansonsten ist man ziemlich hilflos, wie es scheint.
9.06.10 M.W.
(Quelle: Wikipedia)
Ranga Yogeshwar erhält den “Stein
im Brett 2010"
Seit 2002 wird jährlich vom Berufsverband
Deutscher Geowissenschaftler e.V. der Preis "Stein im Brett"
an Personen des öffentlichen Lebens vergeben, die selbst
keine Geowissenschaftler sind, sich aber in besonderem Maße
für die Geowissenschaften und ihre Berufe engagiert
haben. Erste Preisträgerin war die damalige Bundesministerin
für Bildung und Forschung, Frau Edelgard Bulmahn, die für
ihre Proklamation des Jahres 2002 zum "Jahr der Geowissenschaften"
ausgezeichnet wurde.
In diesem Jahr wird auf der EFG-Jahrestagung am 28. Mai
2010 am GFZ Potsdam dem Physiker und Wissenschaftsredakteur
Ranga Yogeshwar dieser Preis verliehen. Herzlichen Glückwunsch!
21.05.10 M.W.
Wie fließt
Eis?
Eine Nachwuchsgruppe des AWI Alfred-Wegener-Institut
für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven hat ein in
der Geophysik gängiges Verfahren in der Antarktis eingesetzt,
um mehr über die Struktur des Eises und damit über das Fließverhalten
des antarktischen Eisschildes herauszufinden, wie Dr. Olaf
Eisen vom AWI erläutert. Das Team aus 10 Wissenschaftlern
vom AWI und Kooperationspartnern (Universitäten Bergen,
Norwegen, Swansea, Wales/GB, und Heidelberg sowie der Kommission
für Glaziologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
haben erstmals Vibroseismik zu Testzwecken eingesetzt, um
die interne Struktur und den Aufbau eines Eisschildes von
dessen Oberfläche her zu bestimmen.Die gewonnenen Daten
sollen in Modelle zur Eismassenbilanzierung eingehen und
damit eine bessere Vorhersage der zukünftigen Änderungen
der antarktischen Eismassen erlauben. Über Modellrechnungen
können dann auch Aussagen zu künftigen Meeresspiegeländerungen
gemacht werden.
Mehr... 5.05.10 M.H.
Vertikales Profil durch Kruste und Mantel von Island. (Quelle:
Richard M. Allen - The Smilodon, Princeton Geosciences Newsletter
2001)
Island liegt auf dem nördlichen
Teil des Mittelatlantischen Rücken (auch Reykjanesrücken
genannt) und bildet die Scheitelzone der divergierenden
eurasischen und nordamerikanischen Platte. Darüber
hinaus sitzt die Insel auf einem Hot Spot (Island Plume),
der bis zu 450 km in die Tiefe reicht und etwa 200 km breit
ist. Vor etwa 36 Mio Jahren schob sich das Spreading-Zentrum
über diesen Hot Spot. Diese geologische Situation charakterisiert
Island als eines der aktivsten Vulkangebiete der Erde. Von
den insgesamt 140 Vulkanen sind derzeit 30 aktiv.
Der Ausbruch des Vulkans unter dem Eyjafjalla-Gletscher
hat riesige Mengen Asche bis zu 11 km Höhe in die Atmosphäre
ausgestoßen. Der Wind treibt die Aschewolken in östlicher
Richtung, was inzwischen zu einer Schließung fast
des gesamten Luftverkehrs in weiten Teilen Europas führte.
Wie lange dieser Zustand noch anhält kann niemand vorhersagen.
Der Ausbruch aus dem Jahre 1821 dauerte immerhin mehrere
Monate bis Anfang 1823.
Zu befürchten ist auch, dass diese Eruption möglicherweise
den benachbarten Vulkan Katla in seiner Aktivität ebenfalls
beeinträchtigt. Ein Ausbruch des Katla hätte sehr
wahrscheinlich viel drastischere Folgen.
Ob der Ausbruch des Eyjafjalla
Vulkans auch unser Klima beeinflusst, ist momentan eher
unwahrscheinlich, es sei denn künftige, stärkere
Eruptionen führen dazu, dass Gas und Aschepartikel
bis in die Stratosphäre transportiert werden, wie dies
beispielsweise 1883 am Krakatau der Fall war.
Bei Explorationsarbeiten im
Jahr 2000 in der Mine Naica im
Bundesstaat Chihuahua, Nordmexiko, wurde die "Höhle
der Kristalle" entdeckt. Dort fand man riesige Selenitkristalle
(Marienglas = Gips), die eine Länge von 14 m besitzen
und bis zu 50 t schwer sind.
Seit 2006 wird die Höhle wissenschaftlich untersucht.
Der norwegische Geologe Stein-Erik Lauritzen konnte mit
Hilfe der U-Th-Methode das Alter der Kristalla mit ca. 350.000
Jahren angeben.
Die Höhle ist für normale Besucher nicht zugänglich,
da hier Temperaturen über 50°C herrschen, verbunden
mit einer extremen Luftfeuchtigkeit. Ohne Schutzanzug kann
der Mensch nur ca. 1/2 Stunde überleben. 13.03.10 M.W.
Auf ARTE: Naica - Höhle der Riesen-Kristalle
17.3.2010, 0:55 - 2:20 (sehr empfehlenswert, Wiederholung)
Bild: M. Huch
Hochwasserrisiken besser kalkulieren
Die bei frühlingshaften Temperaturen
einsetzende Schneeschmelze verstärkt das Hochwasserrisiko
an vielen Flüssen. Aber auch Starkregenfälle können zu Hochwasserschäden
führen. Am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) wurde
ein Verfahren entwickelt, das neben ökonomischen auch soziale
und ökologische Risiken berücksichtigt. Dadurch haben Planer
und Anwohner von Flüssen die Möglichkeit, sich auf potentielle
Gefahren vorzubereiten und Vorsorge zu treffen. Mehr... 12.03.10 M.H.
(Quelle: GFZ)
Schnelle Klimaschwankungen in
klimatischen Übergangsphasen
Mehrere Forschungsprojekte
kommen inzwischen unabhängig voneinander zu der Erkenntnis,
dass die Übergänge von einer Kaltzeit zu einer Warmzeit
sowie von einer Warmzeit in eine Kaltzeit durch schnelle
Klimawechsel charakterisiert sind. Solche Schwankungen traten
auch zu Beginn und zum Ende der Kleinen Eiszeit auf, und
zwar vor allem in den Übergangsjahreszeiten. Mehr... 12.03.10 M.H.
(Quelle: GFZ)
Abtauchende Nasca-Platte lässt
die Erde beben
Mit etwa 7 Zentimetern pro
Jahr schiebt sich die Nasca-Platte über eine Länge von mehr
als 4000 km unter den südamerikanischen Kontinent. Das passiert
nicht reibungslos wie auf einer Rolltreppe. Vielmehr verzahnen
sich die Gesteinspakete der oberen (kontinentalen) und der
unteren (ozeanischen) Platte immer wieder und es baut sich
eine Spannung auf. Diese aufgestaute Energie wird bei einem
Erdbeben freigesetzt. Mehr... 9.03.10 M.H.
Neue Erklärung für das Massensterben
an der Perm-Trias-Grenze
Seit dem
Übergang zum Kambrium können in der Erdgeschichte sechs
große globale Extinktionsereignisse festgestellt werden.
Sie sind dadurch gekennzeichnet, dass nach einer meist viele
Millionen Jahre dauernden Zeit relativ ruhiger und stetiger
Entwicklung eine Umwälzung in der Zusammensetzung der Organismen
und Ökosysteme stattfand. Dabei wurde oft ein erheblicher
Prozentsatz der Arten ausgelöscht. Die Ursachen für das
Massensterben sind bei jedem Ereignis sehr individuell.
Forscher am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und an
der Universität Heidelberg halten es für möglich, dass die
Emission von Halogenkohlenwasserstoffen am Massensterben
an der Perm-Trias-Grenze zumindest mitverantwortlich sein
kann. Mehr
... 7.03.10 M.H.
(Quelle: Geo-X)
Geo.X
ermöglicht länderübergreifende Geoforschung
Am 3. März
2010 wird in Berlin eine neue Allianz wissenschaftlicher
Einrichtungen in Deutschland besiegelt. Vor dem Hintergrund
von Klimawandel, Naturkatastrophen, Rohstoffverknappung
sowie der Notwendigkeit, im Jahr 2050 schätzungsweise neun
Milliarden Menschen mit Nahrung, Energie und Rohstoffen
zu versorgen, haben sich mehrere Universitäten, Museen und
Großforschungseinrichtungen zusammengeschlossen.
Die in der Koordinierungsplattform Geo.X gebündelte geowissenschaftliche
Kompetenzen der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität
zu Berlin, der Technischen Universität Berlin, der Universität
Potsdam sowie des Museums für Naturkunde und des Deutschen
GeoForschungsZentrums GFZ (Helmholtz-Gemeinschaft) sollen
in den Bereichen Forschung, Lehre und Infrastruktur gemeinsam
daran mitwirken, nach neuen Denk- und Lösungsansätzen zu
suchen.
Das System „Erde-Mensch“ wird in den kommenden Jahrzehnten
auf eine nie dagewesene Weise beansprucht werden. Daraus
entstehen enorme gesellschaftliche Herausforderungen, die
in koordinierten Projekten auf verschiedenen Ebenen angegangen
werden sollen. Es geht vor allem darum, - durch die Bündelung
von geowissenschaftlicher Kompetenz und der gemeinsamen
Nutzung bestehender Infrastrukturen neue und innovative
Lösungen für das System „Erde-Mensch“ zu erarbeiten, - ·
mit Geo.X einen wichtigen Partner für Politik und Wirtschaft
bei der Bewältigung großer Zukunftsaufgaben zu haben, und
- zukunftsweisende Fragestellungen, Ideen und Themenfeldern
zu entwickeln, mit denen sich die Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler von Geo.X beschäftigen.
Mehr Informationen bei www.geo-x.net
. 25.02.10 M.H.
Wieviel Wasser hat das Meer?
Diese Frage
kann nicht genau beantwortet werden, denn die Wassermenge
in den Ozeanen schwankt. Für Klimaforscher und Ozeanographen
ist vor allem die Frage interessant, wie sich das Volumen
der Wassermassen in den Ozeanen bei einer globalen Klimaerwärmung
ändert. Mit Hilfe von numerischen Ozeanmodellen und präzisen
Messungen der GRACE-Satelliten (Gravity Recovery and Climate
Experiment) konnten Geodäten und Ozeanographen der Universität
Bonn, des Deutschen Geoforschungszentrums GFZ und des Alfred-Wegener-Instituts
für Polar- und Meeresforschung erstmals kurzzeitige Schwankungen
in der räumlichen Verteilung der Ozeanwassermassen vor allem
in den höheren Breiten beobachten. Mehr... 10.02.10 M.H