Aktuelles 2010

 


ARSOlux-Biosensor zur Arsendetektion (Foto: André Künzelmann, UFZ)

Arsen im Wasser erkennen

Am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ wurde ein Detektor entwickelt, mit dem Arsen im Wasser relativ leicht nachgewiesen werden kann. Für das Verfahren hat die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Hauke Harms am UFZ kürzlich den Erwin-Schrödinger-Preis 2010 erhalten. Um das Arsen sichtbar zu machen, haben die Mikrobiologen Colibakterien genetisch verändert. Kommen diese Bakterien mit Arsen in Kontakt, erzeugen sie Licht. Mehr...

13.12..2010 MH






(Quelle: Wikipedia)

Wind aus der Wüste

In Kenias Norden, am Turkana See, soll der größte Windpark Afrikas entstehen. Der Turkana See (früher Rudolfsee) ist das größte Binnengewässer Kenias, wobei der nördlichste Teil noch zu Äthiopien gehört. Der sodahaltige See liegt im Ostafrikanischen Graben und wird von aktiven Vulkanen umringt. Das Klima ist arid, Bäume sind eher selten und es weht ein ständiger Wind mit einer Geschwindigkeit von elf Meter pro Sekunde. Im Vergleich dazu weht an der deutschen Nordseeküste der Wind lediglich mit Windgeschwindigkeiten von fünf bis sechs Meter pro Sekunde.

Zwei Niederländer wollen hier den größten Windpark Afrikas errichten.
Die Windräder, die 365 Turbinen mit je 850 KW antreiben sollen, erfordern ein Investitionsvolumen von ca. 400 Mio Euro; das dazu notwendige Hochspannungsnetz noch einmal 200 Mio. Euro.
Obwohl im Land lediglich 20 Prozent der Einwohner Zugang zum öffentlichen Stromnetz haben, könnte Kenia mit diesem Projekt sogar zum Energieexporteur werden. Sollte die bislang noch ungenutzte Sonnenenergie auch noch einbezogen werden, könnte Kenia zu einem Vorzeigestaat in Hinsicht erneuerbare Energien aufsteigen.

Mehr Informationen:
energieportal24

DRadio Wissen - Energie Wind aus der Wüste - Ein Beitrag von Antje Diekhans

4.12..2010 MW






Wasserwirtschaft in Deutschland

Bereits im Juli diesen Jahres hat das Umweltbundesamt (UBA) in Dessau-Roßlau zwei umfangreiche und sehr informative Broschüren zur Wasserwirtschaft in Deutschland herausgegeben.
Teil I - Grundlagen - Teil II - Gewässergüte

4.12..2010 MW

 

 

 


Quelle: Greenpeace
(>> Video)


Left in the Dust - uranium mining in Niger (Quelle: Greenpeace)

Bei uns sucht man sich die Arbeit nicht aus!

Nach neuesten Angaben der Vereinten Nationen ist der Niger das ärmste Land der Welt. Der so genannte Weltentwicklungsindex gibt Auskunft über Pro-Kopf-Einkommen, Bildungsstandard und Lebenserwartung. Im Niger lebten schätzungsweise 14 Millionen Menschen. Knapp über 60% der Bevölkerung muss mit weniger als 2 US $ pro Tag auskommen. Die Analphabetenrate ist enorm hoch und die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt lediglich 42 Jahre, hauptsächlich wegen der hohen Kindersterblichkeit.
Gleichzeitig war das Land 2007 der fünftgrößte Uranproduzent der Welt!
Abnehmerländer sind vor allem Frankreich, Deutschland und die USA.
Laut Statistik beherrschen für das Jahr 2009 zehn Unternehmen 89% der Welt-Uraniumproduktion.


(Quelle: World Nuclear Association)

 

Auf Platz 1 findet sich der französische Staatskonzern AREVA, der seit 40 Jahren im Niger tätig ist, um Uran für Europas Atomstrom zu liefern (Spiegel).

In der Reportage vom 11.11.2010 von Bettina Rühl (Deutschlandradio Kultur) erfährt man mehr über die desolaten Zustände im Niger und welche Rolle der Uranbergbau für die Bevölkerung spielt.
Rund um die Städte Arlit und Akokan lagern schätzungsweise 35 Millionen Tonnen Abraum aus dem Uranbergbau.

Vertreter der beiden Bergbaugesellschaften, beides Tochterfirmen des französischen Nuklearkonzerns AREVA, spielen die Problematik herunter und behaupten der Abraum sei ungefährlich.
Almoustapha Alhacen, einer der Minenarbeiter, erzählt: "Ab dem Jahr 2000 fing ich an, mir immer größere Sorgen zu machen, weil viele meiner Kollegen krank wurden und starben. Sie litten an Krankheiten, die wir bis dahin nicht kannten. Wir hörten uns um, doch niemand hier hatte je von solchen Krankheiten gehört." Von AREVA und seinen Tochterfirmen wird das schlicht geleugnet. Man lässt verlauten, dass alle Grenzwerte regelmäßig unterschritten werden und keinerlei Gefahr bestehe.

Die Menschen im Niger haben keine Wahl, wenn es um die Beschäftigung geht und nehmen jede Arbeit an, sei sie auch noch so gefährlich.
Wie so oft ist die Bevölkerung in rohstoffreichen Entwicklungsländer am wirtschaftlichen Erfolg unbeteiligt. Die Profite werden zwischen den Konzernen und wenigen Personen in der jeweiligen Regierung aufgeteilt. Umweltzerstörung und die massive gesundheitliche Gefährdung der Menschen bleiben dabei i.d.R. unberücksichtigt. Diese Situation, wie sie beispielsweise auch in Ländern wie Peru, Ecuador oder dem Kongo vorherrschen, wird als "Ressourenfluch" benannt und beschreibt das scheinbare Paradoxon, dass in rohstoffreichen Ländern das Wirtschaftswachstum in der Regel geringer ist als in rohstoffarmen Ländern. Der "Fluch", so heißt es, sei durch das "Fehlverhalten der betreffenden Marktteilnehmer" begründet. Einer dieser "Marktteilnehmer" ist Deutschland.

Staub und Musik im Blut - Die Tuareg im Uranbergbau im Niger - von Bettina Rühl, Deutschlandradio Kultur

Uranium_mining - Wikipedia

Uranförderung in Niger - Der gelbe Fluch (Spiegel Online)

World Uranium Mining

Elend und Uranförderung in der Republik Niger

Arevas Uranförderung stellt immer noch Gefahr für Niger dar (Greenpeace)

Left in the Dust – uranium mining in Niger (Greenpeace Video)

18.11.2010 MW

 


Quelle: Wikipedia

Das Märchen vom billigen Atomstrom

Aktuell laufen die Atommülltransporte von 123 t hochradioaktivem Atommüll vom französischem La Hague ins Atomzwischenlager Gorleben. Anlässlich dieses Transports steht die wohl größte Anti-Atom-Demonstration in der Geschichte der Bundesrepublik bevor, bei der bis zu 40.000 Demonstranten im Wendland erwartet werden.

Nach Schätzungen der EU wird jährlich ca. 7000 Kubikmeter strahlender Müll in 14 Mitgliedsstaaten produziert. Seit Februar 2010 ist Günther Oettinger der verantwortliche EU-Kommissar für den Energiesektor. Neben der Frage der Sicherheitsstandards ist auch die Kostenträgerschaft ein aktuelles, wichtiges Thema. Oettinger betonte, dass für die Bezahlung von Planung, Bau und Betrieb der Atommüll-Endlager zu allererst die Energieunternehmen herangezogen werden sollen, welche auch die Atomkraftwerke betreiben. Diese Kosten werden auf vier Prozent der Stromproduktionskosten geschätzt, was in etwa 0,16 Cent pro Kilowattstunden entspricht. Eine finanzielle Unterstützung durch die Mitgliedstaaten sei vorstellbar, heißt es. Darüber hinaus mahnt der EU-Kommissar, dass die Endlager über die nächsten Jahrhunderte und Jahrtausende(!) zugänglich bleiben müssen.
Der Grund für die "EU-Initiative" ist möglicherweise darin zu sehen, den Energiekonzernen rasch einen formellen Entsorgungsnachweis für ihren Atommüll zu verschaffen. Tatsache ist, dass bereits jede Menge Atommüll vorhanden ist, der sicher entsorgt werden muss. Eine akzeptable und finanzierbare Lösung für die Endlagerung ist aber nicht in Sicht, nirgendwo, weder in Europa noch weltweit.
Ein Anfang der Problemlösung wäre der seinerseits beschlossene und vertraglich unterzeichnete Atomausstieg in Deutschland gewesen. Durch die Zurücknahme dieser Verträge, was rechtlich gesehen erst mal merkwürdig anmutet, wird künftig weiterer Atommüll produziert. Dabei muss wohl auch mit einem erhöhten technischen Risiko bei den alten AKWs gerechnet werden. Die Verlängerung soll zum 1. Januar 2011 als Gesetz in Kraft treten, sofern der Bundespräsident dem zustimmt.

Seit den 60er Jahren galt aufgrund der geologischen Voraussetzungen in Deutschland die Einlagerung in Salzstöcken als die aussichtsreichste Option, wobei nachweislich aus Sicht der Geologen nicht Gorleben als bestmöglicher Standort präferiert wurde. Mit dem Skandal um Asse II ist deutlich geworden, das es hier keine Sicherheit über Jahrzehnte, geschweige denn über Jahrhunderte oder Jahrtausende geben kann.

Zweifellos werden in Zukunft durch die Atommüllendlager langfristig enorme Kosten entstehen, ganz abgesehen von der problematischen Sicherheit solcher Anlagen und die Verlässlichkeit und Integrität der jeweiligen Betreiber. Auf der Website des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sind u.a. die Verantwortlichkeiten und die Finanzierungsregelungen aufgeführt. In nachstehender Tabelle sind die Kosten für die einzelnen Endlagerprojekte und der Endlagerforschung in Deutschland kurz zusammengefasst.

Anlage
Zeitraum
Kosten in Mrd  
Salzstock Gorleben
1977-2008
1,5
Schacht Konrad
bis zur Inbetriebnahme
4,1
Morsleben
seit 1989
0,82
Morsleben
Gesamtprojektkosten
2,3
Asse II
1993 - 2011
0,5
Asse II
Gesamtkosten
?
 
Summe
9,22

Hinzu kommen Kosten für polizeiliche Maßnahmen bei den Demonstrationen. Allein für die gerade stattfindende Demonstration werden 25 Mio veranschlagt. Weiterhin sind die bereits entstandenen Kosten für die Erforschung der Atomtechnik sowie die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Bereich der Endlagerung mitzuberücksichtigen.

Bereits seit Juli letzten Jahres ist klar, dass sich das Deutsche Atomforum - größtenteils Energieunternehmen, die sich für die nichtmilitärische Nutzung von Kernenergie einsetzen - in keiner Weise an den Kosten für das Atommüll- Lager Asse beteiligen wird. Die Verantwortung wird auf den Staat abgeschoben. Das heißt im Klartext, der Steuerzahler soll dafür aufkommen, während die Energieunternehmen weiterhin enorme Gewinne einstreichen. Die Ankündigung von Energie-EU-Kommissar Oettinger, die Stromunternehmen künftig an den Kosten zu beteiligen, bleibt abzuwarten. Aber selbst wenn es zu einer größeren Kostenbeteiligung der Verursacher des Atommülls kommt, werden die Energieunternehmen die Kosten letztlich auf den Verbraucher abwälzen.

Macht man sich klar, dass uns die stahlende Problematik über sehr lange Zeit erhalten bleibt wird deutlich, dass der größte Kostenblock noch vor uns liegt, da ja laut Oettinger - und da hat er nicht unrecht - Endlager über die nächsten Jahrhunderte und Jahrtausende zugänglich bleiben müssen. Besser man strebt den schnellstmöglichen Ausstieg aus dieser bedrohlichen Technik an, schon allein aus Kostengründen.

6.11.2010 MW

Quarks & Co: 40 Jahre Vertuschen und Versagen
Der Geschichte der Atommülldeponie Asse II

Gorleben: Dokumente entlarven Willkür bei Standortwahl



Quelle: GFZ

Tsunami in Indonesien

Am 25.10.2010 um 14:42:21 Uhr UTC (= 21:42:21 lokaler Zeit) ereignete sich etwa 25 km südwestlich der Pagai-Inseln im Sundabogen vor Sumatra (Indonesien) ein starkes, untermeerisches Erdbeben mit der Magnitude 7,8. Dadurch wurde ein Tsunami ausgelöst, der insbesondere die Mentawai-Inseln, zu denen Pagai gehört, stark verwüstete. Über die genaue Zahl der Erdbeben- und Tsunami-Opfer ist derzeit nichts genaues bekannt, erste Schätzungen gehen von mehr als 300 Toten aus. Aufgrund der direkten Nähe zum Erdbebenherd traf der Tsunami bereits vier Minuten nach dem Erdbeben und damit beinahe zeitgleich mit der Warnung des Frühwarnsystems auf die Insel Pagai. Mehr..

28.10.2010 Pressemitteilung GFZ





Quelle: Loughborough Universität - Website

Nachrichten aus dem Untergrund -
Akustisches Frühwarnsystem für Erdrutsche

Ein neu entwickeltes Frühwarnsystem, das von der Universität Loughboroug in Zusammenarbeit mit dem British Geological Survey entwickelt wurde, registriert und analysiert das akustische Verhalten von Böden.
Das System besteht aus einem Netzwerk von Sensoren, die an Hängen und Böschungen vergraben werden. Diese "Mikrofone" überwachen die akustische Aktivität von Böden und senden Signale zu einem Zentralrechner zwecks Analyse. "In just the same way as bending a stick creates cracking noises that build up until it snaps, so the movement of soil before a landslide creates increasing rates of noise" sagt Professor Dixon von der Loughborough Universität. Sobald ein gewisser Geräuschpegel überschritten wird, erzeugt das System eine Warnmeldung in Form einer Textmeldung, die automatisch an die zuständige Behörde weitergeleitet wird.

Möglich wurde die neue Technik vor allem durch die Verfügbarkeit von Mikroprozessoren, die schnell, klein und billig sind. Das Frühwarnsystem wird derzeit weiterentwickelt. Ziel ist es, netzunabhängige Sensoren zu entwickeln, die keinen Zentralrechner mehr benötigen. Gleichzeitig wird versucht, die Kosten zu minimieren, um ein kommerzielles Produkt auf den Markt zu bringen. Dies dürfte vor allem für Dritte-Welt-Länder interessant sein.

Eurekalert.org

Loughborough University develops landslide technology with British Geological Survey

23.10.2010 MW




Quelle: Wikipedia

Korallensterben im Indischen Ozean

Meeresforscher aus verschiedenen Ländern haben in den letzten Monaten ein massives Absterben von Korallenbänken im Indischen Ozean beobachtet. "Es ist sicherlich das größte Korallensterben seit dem Jahr 1998" sagt Dr. Andrew Baird vom ARC Centre of Excellence for Coral Reef Studies und der James Cook Universität. Offenbar sind bereits 80% der Acropora Kolonien und 50% anderer Spezies seit Mai diesen Jahres in einem großen Gebiet gestorben.

Baird und seine Kollegen führen das Korallensterben auf die globale Erwärmung zurück.

ARC Centre of Excellence - Coral Reef Studies

23.10.2010 MW




Quelle: forschung - Das Magazin der Deutschen Forschungsgemeinschaft


Winzige Helfer gegen die Pest

Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko ist uns allen noch gut in Erinnerung. Doch mit dem Versiegeln des Bohrlochs ist die ökologische Katastrophe längst nicht beendet. Wo ist das Öl geblieben und wann sind die Strände wieder sauber?
Im Printmagazin "forschung" der Deutschen Forschungsgemeinschaft beschäftigt sich ein Artikel mit dem Abbau des Öls durch Mikroorganismen. Zwei mikrobielle Abbauwege, aerob und der anaerob, greifen bei der Beseitigung des Öls ineinander.

Wenig bekannt dürfte sein, dass es im Golf von Mexiko mindestens 1000 natürliche Ölquellen gibt, die zusammen bis zu 200 Tonnen Erdöl pro Tag in die Umwelt entlassen. Verschmutzungen in dieser Größenordnung werden jedoch durch die kleinen mikrobiellen Helfer in Schach gehalten. Bei der Deepwater Horizon Katastrophe hingegen, bei der täglich ca. 10.000 t Erdöl ins Meer flossen, ist der Hunger der Bakterien nicht ausreichend, um das Öl kurzfristig zu beseitigen.


Antje Boetius - Winzige Helfer gegen die Pest
(forschung - 3/2010)
2.10.2010 MW





(Quelle: amazon)


(Quelle: encountersfilm)

Reise in die Antarktis

Anlässlich des 100 jährigen Jubiläums von Roald Amundsen's und Robert Flacon Scott`s Wettrennen zum Südpol hat der amerikanische Fotograf Robert A. McCabe ein Fotobuch mit dem Titel "Deep Freeze!" herausgegeben. Die Fotos wurden während einer der ersten wissenschaftlichen Antarktisexpeditionen der Amerikaner im Jahre 1959 gemacht, die unter dem Namen "Operation Deep Freeze" durchgeführt wurde. Einen ersten Eindruck vermitteln 23 Schwarzweißfotos, die auf der Website der New York Times zu sehen sind.

Ebenfalls sehr zu empfehlen ist der Film "Encounters at the End of the World" von Werner Herzog aus dem Jahr 2007, der im Netz kostenlos zur Verfügung steht. Kein "Pinguinfilm, wie Herzog sagt.

Diashow zum Buch - The New York Times

Encounters at the End of the World Trailer (1.51)

Encounters at the End of the World (kompletter Film, Kommentare von Werner Herzog, Dauer 1h 40 Min. )

9.09.2010 MW

 


(Quelle: arte)

Albtraum Atommüll

Bei YouTube gibt es eine Reihe aufschlußreicher und schockierender Dokumentationen zum Thema Atommüll.
So z.B. die Anlage von Hanford am Columbia River (Washington), über deren Gefährlichkeit, die bis heute andauert, die Bevölkerung jahrzehntelang vollkommen im Unklaren gelassen wurde.

Auch interessant ist die Versenkung von 100.000 t Atommüll ins Meer. Nicht irgendwo weit entfernt im Pazifk sondern im Ärmelkanal zwischen La Hague und den Kanalinseln. Verursacher waren seinerzeit zu 80% die Briten. An zweiter Stelle findet sich die Schweiz. Das durch diese Entsorgungstechnik Radioaktivität in die Nahrungskette gelangt ist unstrittig.

Die neuesten Beschlüsse der Bundesregierung, die Laufzeiten für Atomkraftwerke in Deutschland zu verlängern, machen angesichts dieser Dokumentationen mehr als nachdenklich.

http://www.youtube.com/watch?v=Te-qG37D-1A&feature=related

7.09.2010 MW

 


(Quelle: GNS, NZ)

Schweres Erdbeben in Neuseeland

Um die 14.000 Erdbeben finden jährlich in und um Neuseeland statt. Wie in nebenstehender Grafik abgebildet, treffen hier die Australische und die Pazifische Platte aufeinander. Gestern, um 4.35 Uhr Ortszeit, wurde nach Angaben des USGS ein schweres Erdbeben auf der Südinsel mit einer Stärke von 7,0 registriert. Das Epizentrum lag rund 30 Kilometer nordwestlich der Stadt Christchurch in rund 16 Kilometer Tiefe. Eine Tsunami-Warnmeldung wurde nicht herausgegeben.

Augenzeugen berichteten von großen Schäden in der Stadt. In Christchurch wurden Gebäude, Brücken und Straßen beschädigt. Zahlreiche Menschen waren in Schlafanzügen auf die Straßen geflüchtet ("The Press").

Spiegel | GNS | USGS | GFZ


4.09.2010

 


(Quelle: Wikipedia)

TU richtet internationalen Kurs zu radioaktiven Abfällen aus

Clausthal-Zellerfeld. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) der Vereinten Nationen führt jährlich umfangreiche Ausbildungsprogramme durch. In diesem Rahmen findet vom 6. September bis zum 15. Oktober der internationale Kurs “Abfallmanagement gemäß internationaler Sicherheitsstandards und erfolgreicher Methoden” an der Technischen Universität Clausthal statt. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft des Bundesumweltministeriums. Der sechswöchige Lehrgang richtet sich nicht nur an Teilnehmer aus den Industrienationen, sondern insbesondere an Personal aus den Entwicklungs- und Schwellenländern. Ziel ist es, Beschäftigte der Entsorgungsbranche im Bereich radioaktiver Abfälle auf den aktuellen Stand zu bringen.
Mehr...

4.09.2010

 


(Quelle: Wikipedia)

Vulkanausbruch im Norden Sumatras

Seit 400 Jahren schlief der Gunung Sinabung (2460m ü. NN) , der sich ca. 100 km südlich der Provinzhauptstadt Medan befindet. Heute gegen Mitternacht ist er ausgebrochen. Der Vulkan schleuderte Asche bis in 1500 m Höhe. Nach Angaben von BMKG - Badan Meteorologi Klimatologi dan Geofisik - in Jakarta trieb der Wind im Verlauf mehrerer Stunden die Aschewolken bis nach Medan.
Bislang mußten ca. 12.000 Menschen evakuiert werden. Offenbar handelt es sich aber um einen relativ schwachen Ausbruch.

29.08.2010 MW

 

 


Jugendliche bei der Arbeit mit GEOLAB© am Billrothgymnasium, Wien. (Quele: Geologische Bundesanstalt, Wien)

 


GFZ - GeoLab: Labortag: Geoinformationssysteme/GPS
(Foto: Marie Curie Oberschule, Berlin)

Geologieunterricht in Schulen

In den vergangenen Jahren gab es zahlreiche aktive Versuche, die Geowissenschaften, insbesondere die Geologie, verstärkt in die Schulen zu tragen. Dies war nicht immer erfolgreich.
In England, Schottland und Wales hat man deshalb eine besondere Initiative vor einiger Zeit gestartet. Die Earth Science Education Unit (ESEU) von der Keele Universität bietet modulare, halbtägige oder ganztägige Workshops für Lehrer in den Schulen an. Das alles ist kostenlos und wird von insgesamt 46 ausgebildeten Seminarleitern in den drei genannten Ländern vermittelt. Die Resonanz ist offenbar sehr gut.

In Österreich hat man beispielsweise das amerikanische Didaktik-Werkzeug "GEOLAB©" in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Geologischen Gesellschaft und dem Naturhistorischen Museum in Wien erfolgreich adaptiert. GEOLAB © enthält 21 Minerale, Gesteine und Fossilien, eine Lupe, einen Magnet und eine Strichtafel. "GEOLAB© soll Freude machen und Begeisterung für das Reich der Minerale und Gesteine wecken".

Auch In Deutschland tut sich einiges. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Angeboten, die vielleicht nicht immer ausreichend genutzt werden.
So bietet beispielsweise der Geologische Dienst NRW neben Führungen durch ihre Ausstellungen auch Hilfestellung zu geowissenschaftlichen Themen in Form von Unterrichts- und Informationsmaterialien, die speziell auf NRW zugeschnitten sind.
Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit und das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) haben unter "Lernort Geologie" zahlreiches Lernmaterial herausgegeben.
Am Gymnasium Heidberg in Hamburg gehört Geologie schon seit 1983 zum Angebot und ist seit 1986 auch als Prüfungsfach (P3 oder P4) zugelassen. Das Gymnasium Heidberg die einzige Hamburger Schule, an der Schülerinnen und Schüler Geologie belegen können.
Die Deutsche Gesellschaft für Polarforschung bietet einen Arbeitskreis Polarlehrer. Der seit 2008 bestehende AK wurde aus dem Projekt Coole Klassen initiiert und ist ein bundesweites Netzwerk von Lehrern der Fächer Geographie, Biologie, Physik, Chemie und Sozialkunde aus allen Klassenstufen und Schulformen. Seine Mitglieder engagieren sich im Unterricht mit besonderer Aufmerksamkeit für eine Bearbeitung von Polarthemen in Projektarbeiten und Unterrichtsschwerpunkten sowie die Entwicklung neuer Unterrichtsmaterialien.
Das zum Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) in Potsdam gehörende Schülerlabor "GeoLab" bietet Kurse für Schulklassen sowie Fortbildungen für Lehrer/innen an. Das GeoLab ist Mitglied im Schülerlabornetzwerk GenaU von Berlin und Brandenburg.

"Last but not least" sei auf den Tag des Geotops verwiesen, der in diesem Jahr am 19. Sept. 2010 bundesweit stattfindet.

24.08.2010 MW

 

Botswana setzt auf eigene Fachkräfte in der Diamantenindustrie

Zwei Stunden Fahrt von der Hauptstadt Gaborone entfernt liegt die Diamantenmine Jwaneng, aus dem ein Großteil Botswanas Diamanten stammt. Bis vor kurzem wurden sämtliche Diamanten zur weiteren Bearbeitung exportiert, vornehmlich nach China und Indien.

Botswana will das Geschäft nun im eigenen Land machen, indem es Fachkräfte in einem Joint Venture mit DeBeers ausbildet, offenbar mit Erfolg.

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Quelle: The Wallstreet Journal
24.08.2010 MW

 

(Quelle: Government of Yukon)


(Quelle: The Globe and Mail)

Neuer Goldrausch am Yukon

Shawn Ryan, ein hartnäckiger und eigenwilliger Goldsucher, lebte seit Jahren in einer Blechhütte nahe dem legendären Klondike-Gebiet. Nun ist er fündig geworden und hat möglicherweise den Ursprung des Klondike-Goldes gefunden, das um 1896 einen nie dagewesenen Goldrausch auslöste. Ryan fand bereits 2004 die ersten Hinweise anhand geochemischer Analysen, die auf eine große Goldlagerstätte hindeuteten. Dies blieb erstaunlicherweise jedoch zunächst ohne große Beachtung. Das hat sich mittlerweile dramatisch geändert.
Die Anzahl der Claims im Yukon-Gebiet ist auf nunmehr 110.000 in den ersten sieben Monaten dieses Jahres angestiegen, 38% mehr als im Jahr 2009, das auch schon mit 80.000 Claims ein Rekordjahr war.
Ryan hat mittlerweile die Legende vom Tellerwäscher zum Millionär wahr gemacht. Der frisch gebackene Multimillionär ist nun Inhaber von Ryanwood Exploration Inc., mit 50 Mitarbeitern. Sollte sein Fund zum Betrieb einer Goldmine führen, würde sich sein Reichtum nochmals erheblich steigern. Auf Nachfrage in einem Interview, was denn das Geheimnis seines Erfolges sei antwortete er: " Wissenschaft, Hartnäckigkeit, Geduld." (oder wie die Explorationsgeologen sagen "Gold is where you find it".)

The Globe and Mail

20.08.2010 MW



(Quelle: TVNZ)

Auf den Spuren Shackletons

Endlich mal gute Neuigkeiten aus der Antarktis. Ein Team des Antarctic Heritage Trust ist bei Restaurierungsarbeiten der legendären Shackleton Hütte auf Cape Royds auf eine Kiste Whisky gestoßen. Der Inhalt, 11 Flaschen feinster Scotch Whisky der Marke Mackinlay's aus den Jahren 1896 / 1897 sowie zwei Flaschen Brandy, verpackt mit Papier und Stroh. Der Whisky stammt aus den Vorräten der Nimrod Expedition von 1907 und lagerte seitdem bei -30° C. Die tiefen Temperaturen reichten jedoch nicht aus, um den Whisky gefrieren zu lassen.
Der Schatz lagert nun im Canterbury Museum in Christchurch, Neuseeland.

Whisky on ice takes on new meaning (1:35)

14.08.2010 MW

 


Rekonstruierte Mittelwerte der Lufttemperatur für Juli und August (°C) auf der Halbinsel Kola für den Zeitraum 1600 bis2010. (Quelle: UFZ)

Baumringanalysen zeigen: Arktis erwärmt sich

An Holzproben von Waldkiefern (Pinus sylvestris) aus dem Khibiny-Gebirge auf der Kola- Halbinsel hat ein deutsch-russisches Forscherteam mit Hilfe von Jahresringen festgestellt, dass die durchschnittlichen Sommertemperaturen seit 1990 einen anhaltenden Erwärmungstrend zeigen. Dieses Ergebnis bestätigt Untersuchungen aus anderen arktischen Regionen, die ebenfalls nach einer Abkühlungphase seit nunmehr 20 Jahren eine Erwärmung anzeigen. Mehr...

13.08.2010 MH




(Quelle: Wikipedia)


Wie ein Penny in einem Glas Honig

Warum bewegt sich die Australische, die Nazca und die Pazifische Platte bis zu vier mal schneller im Vergleich zur Afrikanischen, Eurasischen und Juan de Fuca Platte?
Generell dient das Modell der Konvektionsströme zwischen dem heißen Erdkern und dem Erdmantel als Erklärung für die Bewegung der Platten aber auch die Kraft der Zugspannung in der Subduktionszone ist von Bedeutung.
Ein Team unter der Leitung von Wouter Schellart von der Monash Universität, Australien hat ein neues mathematisches Modell entwickelt das zeigt, dass die unterschiedlichen Driftgeschwindigkeiten vor allem von der Größe der Subduktionszonen und den Plattenrändern abhängt. "The scalings for how subducted plates sink in the earth's mantle are based on essentially the same fluid dynamics that describe how a penny sinks through a jar of honey," sagt D.R. Stegman, der im Team das Computer Modell maßgeblich mitentwickelt hat. Das Modell zeigt auch, dass der subduzierte Teil der Platte an dem restlichen, oberflächlichen Teil Platte zieht, wodurch entweder die Platte oder die Plattengrenze bewegt wird.

Weitere Infos:
Schellart et al. 2010: Cenozoic Tectonics of Western North America Controlled by Evolving Width of Farallon Slab, Science 16 July 2010: Vol. 329. no. 5989, pp. 316 - 319 DOI: 10.1126/science.1190366

ScienceDaily (July 17, 2010) : Breakthrough Achieved in Explaining Why Tectonic Plates Move the Way They Do.

9.08.2010 MW

 



Camille Jenatzy in seinem Elektroauto La Jamais Contente, 1899 (Quelle: Wikipedia)


Süd-Chemie baut die weltgrößte Lithium-Fabrik

Süd-Chemie und ihr kanadischer Partner Phostech Lithium Inc. in Candiac/Quebec haben beschlossen, 60 Mio Euro in eine neue Fabrik zu investieren, die mit einem patentierten Verfahren Lithiumeisenphosphat (LFP) herstellen wird. Geplant ist ab dem Jahr 2012 jährlich 2500 t (LiFePO4) zu produzieren, eine Menge, mit der theoretisch 50.000 Elektroautos oder auch 500.000 Hybridautos betrieben werden können. Die neu entwickelten Batterien auf der Grundlage von Lithiumeisenphosphat sind nach Angaben des Konzerns sechs Mal kleiner und besitzen lediglich ein Drittel des bisherigen Gewichtes, was sich natürlich auf die Reichweite der Fahrzeuge auswirken wird. Mehr...

Weitere Infos:
Lithium für Zukunftstechnologien (Fraunhofer)
Südchemie
Goldinvest
The Globe and Mail

24.07.2010 MW




Permafrostseen
Foto: K. Piehl


Methan mit isotopischem Fingerabdruck

Bei der Bildung von Methan (CH4), das aus einem Kohlenstoffatom und vier Wasserstoffatomen besteht, kommt es manchmal dazu, dass sich im Kern der Wasserstoff- oder Kohlenstoffatome ein zusätzliches Neutron „einnistet”. Dadurch sind diese Methan-Moleküle etwas schwerer als üblich. Solche Methan-Moleküle sind im Meer häufi ger als in den terrestrischen Feuchtgebieten. Diesen Unterschied nutzten Wissenschaftler der Universitäten Bern und Kopenhagen sowie des Alfred- Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung, um die Herkunft von Methan in Eisbohrkernen zuzuordnen (1). Mehr...
12.07.2010 MH








Sedimentstruktur - Foto: U. Lieven

47. Münchener Mineralientage

Vom 29.-31.10.2010 finden die 47. Münchener Mineralientage statt. Über 1.100 Aussteller zeigen Ihre Schätze in Form von Mineralien, Fossilien und Schmuck; im Laufe der Veranstaltung werden über 40.000 Besucher erwartet.
Für die breite Öffentlichkeit ist die Messe am 30.10. von 9-19h und am 31.10. von 9-18h geöffnet.
Veranstaltungsort: Neue Messe München (Eingang Ost), Messegelände München.Riem Haltestelle: Messestadt Ost (U2).

Es ist bei "Europas Messe für die schönen Steine", lange Tradition, den Besuchern spezielle Themen aus den verschiedensten Bereichen der Erdgeschichte in Form von mehreren Sonderschauen zu präsentieren. In diesem Jahr wird von Uli Lieven und Jürgen Bläser aus Bedburg, mit der freundlichen Unterstützung der Betriebsdirektion des Tagebaus Garzweilers, eine solcher Sonderschau mit Lackabzügen (siehe u.a. Der Geologische Kalender 2009 "Böden der Erde"- Deckblatt) aus dem Tagebau Garzweiler gestalten (Details).
Als Besonderheit wird eine 10m lange, wellenförmige Sedimentstruktur erstmals öffentlich gezeigt.
6.07.2010 MH





(Quelle: Wikimedia)

Schauspieler Kevin Costner will Ölpest bekämpfen

Mit Hilfe von Zentrifugen, die Öl von Wasser trennen können, soll u.a. die Ölpest im Golf von Mexiko bekämpft werden. Entwickelt wurden die Zentrifugen von Kevin Costner & Partner, die seit 15 Jahren daran tüfteln und mittlerweile 20 Mio. Dollar investiert haben.
In einem Radiointerview erklärte Costners Geschäftspartner John Houghtaling, dass bereits 32 Zentrifugen vom Ölkonzern BP bestellt wurden, 16 weitere Anlagen sollen an die Behörden geliefert werden.
Darüber hinaus sind bei BP bislang 80.000 Vorschläge für die Bekämpfung der Ölpest eingegangen, wovon 250 ernsthaft geprüft werden.

Links:
Frankfurter Rundschau

Berliner Morgenpost

15.06.10 M.W.





(Quelle: Wikipedia)

Milliardenschweres Rohstoffvorkommen in Afghanistan entdeckt

Wie die New York Times am Montag berichtete, haben US-Geologen riesige Rohstoffvorkommen "entdeckt". Vorräte an Kupfer, Lithium, Eisen, Gold und Kobalt hätten einen geschätzten Wert von ca. 820 Milliarden Euro. „Für Afghanistan ist das die vielleicht beste Nachricht der letzten Jahre“, sagte der afghanischer Regierungssprecher Waheed Omar.

Tatsächlich ist die Entdeckung aber sowjetischen Bergbauexperten zu verdanken, die offenbar die Rohstoffe schon in den 80er Jahren kartierten. Im Zuge der Kriegswirren gelangten deren Aufzeichnungen und Kartenmaterial erst nach dem Sturz der Taliban im Jahre 2001 in die offizielle afghanische Dokumentensammlung zurück. Hier wurden wiederum US-Geologen fündig, worauf sie 2007 eigene Untersuchungen durchführten. Die Vorkommen sind über das gesamte Land verteilt. Derzeit gibt es keine funktionierende Infrastruktur für den Abbau der Rohstoffe, die zudem teilweise auch in Kampfgebieten liegen. Somit dürfte es Jahre dauern, bis es zu einer Nutzung kommt.
14.06.10 M.W.

 



(Quelle: Wikipedia)

Disaster im Golf von Mexiko - Deepwater Horizon

Am 22 April 2010 versank die Bohrplattform "Deepwater Horizon" des Ölkonzerns British Petroleum (BP) im Golf von Mexiko. Zwei Tage zuvor hatten sich mächtige Explosionen auf der Plattform ereignet infolge dessen elf Arbeiter getötet wurden. Ausgelöst wurden die Explosionen durch Erdgas, das über Verbindungsleitungen an die Oberfläche gelangte und sich dort entzündete.
Nach Untersuchungen des US-Kongresses hatte ein Sicherheitsventil versagt. Der so genannte Blowout Preventer hätte das unkontrollierte Austreten von Rohöl und Gas eigentlich verhindern müssen.
Die nachfolgenden Versuche, das Bohrloch in 1500 m Tiefe zu verschließen waren bislang nicht erfolgreich. Mit einem Trichter hatte man versucht, das ausströmende Öl aufzufangen. Doch dies gelang nur teilweise und kann auch nur als Provisorium angesehen werden. Entlastungsbohrungen bis in 4000 m Tiefe unter dem Meeresboden sollen das unkontrollierte Austreten des Öls letztlich stoppen. Doch das wird Monate dauern.

Noch ist nicht wirklich klar, was für ein Ausmaß dieser Unfall auf die Umwelt haben wird. Auch über die bislang ausgetretenen Ölmengen gibt es offenbar keine verlässlichen Angaben. Möglicherweise handelt es sich aber um die größte Umweltkatastrophe, die durch austretendes Öl jemals verursacht wurde. Der Ölteppich hat offenbar am 9.06. eine Fläche von der Größe Bayerns erreicht.
Als erste Konsequenz hat die USA ein zunächst auf sechs Monate befristetes Verbot von Tiefseebohrungen verhängt. Ansonsten ist man ziemlich hilflos, wie es scheint.

9.06.10 M.W.





(Quelle: Wikipedia)

Ranga Yogeshwar erhält den “Stein im Brett 2010"

Seit 2002 wird jährlich vom Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler e.V. der Preis "Stein im Brett" an Personen des öffentlichen Lebens vergeben, die selbst keine Geowissenschaftler sind, sich aber in besonderem Maße für die Geowissenschaften und ihre Berufe engagiert haben. Erste Preisträgerin war die damalige Bundesministerin für Bildung und Forschung, Frau Edelgard Bulmahn, die für ihre Proklamation des Jahres 2002 zum "Jahr der Geowissenschaften" ausgezeichnet wurde.
In diesem Jahr wird auf der EFG-Jahrestagung am 28. Mai 2010 am GFZ Potsdam dem Physiker und Wissenschaftsredakteur Ranga Yogeshwar dieser Preis verliehen. Herzlichen Glückwunsch!

21.05.10 M.W.

 

 




Wie fließt Eis?

Eine Nachwuchsgruppe des AWI Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven hat ein in der Geophysik gängiges Verfahren in der Antarktis eingesetzt, um mehr über die Struktur des Eises und damit über das Fließverhalten des antarktischen Eisschildes herauszufinden, wie Dr. Olaf Eisen vom AWI erläutert. Das Team aus 10 Wissenschaftlern vom AWI und Kooperationspartnern (Universitäten Bergen, Norwegen, Swansea, Wales/GB, und Heidelberg sowie der Kommission für Glaziologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften haben erstmals Vibroseismik zu Testzwecken eingesetzt, um die interne Struktur und den Aufbau eines Eisschildes von dessen Oberfläche her zu bestimmen.Die gewonnenen Daten sollen in Modelle zur Eismassenbilanzierung eingehen und damit eine bessere Vorhersage der zukünftigen Änderungen der antarktischen Eismassen erlauben. Über Modellrechnungen können dann auch Aussagen zu künftigen Meeresspiegeländerungen gemacht werden. Mehr...
5.05.10 M.H.






Vertikales Profil durch Kruste und Mantel von Island. (Quelle: Richard M. Allen - The Smilodon, Princeton Geosciences Newsletter 2001)

Vulkanausbruch auf Island - Eyjafjallajökull

>>> Live Web Cam <<<

Island liegt auf dem nördlichen Teil des Mittelatlantischen Rücken (auch Reykjanesrücken genannt) und bildet die Scheitelzone der divergierenden eurasischen und nordamerikanischen Platte. Darüber hinaus sitzt die Insel auf einem Hot Spot (Island Plume), der bis zu 450 km in die Tiefe reicht und etwa 200 km breit ist. Vor etwa 36 Mio Jahren schob sich das Spreading-Zentrum über diesen Hot Spot. Diese geologische Situation charakterisiert Island als eines der aktivsten Vulkangebiete der Erde. Von den insgesamt 140 Vulkanen sind derzeit 30 aktiv.

Der Ausbruch des Vulkans unter dem Eyjafjalla-Gletscher hat riesige Mengen Asche bis zu 11 km Höhe in die Atmosphäre ausgestoßen. Der Wind treibt die Aschewolken in östlicher Richtung, was inzwischen zu einer Schließung fast des gesamten Luftverkehrs in weiten Teilen Europas führte. Wie lange dieser Zustand noch anhält kann niemand vorhersagen. Der Ausbruch aus dem Jahre 1821 dauerte immerhin mehrere Monate bis Anfang 1823.
Zu befürchten ist auch, dass diese Eruption möglicherweise den benachbarten Vulkan Katla in seiner Aktivität ebenfalls beeinträchtigt. Ein Ausbruch des Katla hätte sehr wahrscheinlich viel drastischere Folgen.

Ob der Ausbruch des Eyjafjalla Vulkans auch unser Klima beeinflusst, ist momentan eher unwahrscheinlich, es sei denn künftige, stärkere Eruptionen führen dazu, dass Gas und Aschepartikel bis in die Stratosphäre transportiert werden, wie dies beispielsweise 1883 am Krakatau der Fall war.

18.04.10 M.W.
http://www.g-o.de/dossier-detail-112-14.html http://seismo.berkeley.edu/~rallen/pub/2001smilodon/index.php

>> Folgen der isländischen Vulkaneruption <<

 


Selenit (Quelle: Wikipdeia)

Die größten Kristalle der Welt

Bei Explorationsarbeiten im Jahr 2000 in der Mine Naica im
Bundesstaat Chihuahua, Nordmexiko, wurde die "Höhle der Kristalle" entdeckt. Dort fand man riesige Selenitkristalle (Marienglas = Gips), die eine Länge von 14 m besitzen und bis zu 50 t schwer sind.
Seit 2006 wird die Höhle wissenschaftlich untersucht. Der norwegische Geologe Stein-Erik Lauritzen konnte mit Hilfe der U-Th-Methode das Alter der Kristalla mit ca. 350.000 Jahren angeben.
Die Höhle ist für normale Besucher nicht zugänglich, da hier Temperaturen über 50°C herrschen, verbunden mit einer extremen Luftfeuchtigkeit. Ohne Schutzanzug kann der Mensch nur ca. 1/2 Stunde überleben.
13.03.10 M.W.

Das Naica-Projekt

Fotos von Javier Trueba / Madrid Scientific Films
The Giant Crystal Project

Auf ARTE: Naica - Höhle der Riesen-Kristalle
17.3.2010, 0:55 - 2:20 (sehr empfehlenswert, Wiederholung)





Bild: M. Huch

Hochwasserrisiken besser kalkulieren

Die bei frühlingshaften Temperaturen einsetzende Schneeschmelze verstärkt das Hochwasserrisiko an vielen Flüssen. Aber auch Starkregenfälle können zu Hochwasserschäden führen. Am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) wurde ein Verfahren entwickelt, das neben ökonomischen auch soziale und ökologische Risiken berücksichtigt. Dadurch haben Planer und Anwohner von Flüssen die Möglichkeit, sich auf potentielle Gefahren vorzubereiten und Vorsorge zu treffen.
Mehr...
12.03.10 M.H.

 


(Quelle: GFZ)

Schnelle Klimaschwankungen in klimatischen Übergangsphasen

Mehrere Forschungsprojekte kommen inzwischen unabhängig voneinander zu der Erkenntnis, dass die Übergänge von einer Kaltzeit zu einer Warmzeit sowie von einer Warmzeit in eine Kaltzeit durch schnelle Klimawechsel charakterisiert sind. Solche Schwankungen traten auch zu Beginn und zum Ende der Kleinen Eiszeit auf, und zwar vor allem in den Übergangsjahreszeiten. Mehr...
12.03.10 M.H.

 


(Quelle: GFZ)

Abtauchende Nasca-Platte lässt die Erde beben

Mit etwa 7 Zentimetern pro Jahr schiebt sich die Nasca-Platte über eine Länge von mehr als 4000 km unter den südamerikanischen Kontinent. Das passiert nicht reibungslos wie auf einer Rolltreppe. Vielmehr verzahnen sich die Gesteinspakete der oberen (kontinentalen) und der unteren (ozeanischen) Platte immer wieder und es baut sich eine Spannung auf. Diese aufgestaute Energie wird bei einem Erdbeben freigesetzt. Mehr...
9.03.10 M.H.

Geofon - Global Seismic Monitor

 


(Quelle: UFZ)

Neue Erklärung für das Massensterben an der Perm-Trias-Grenze

Seit dem Übergang zum Kambrium können in der Erdgeschichte sechs große globale Extinktionsereignisse festgestellt werden. Sie sind dadurch gekennzeichnet, dass nach einer meist viele Millionen Jahre dauernden Zeit relativ ruhiger und stetiger Entwicklung eine Umwälzung in der Zusammensetzung der Organismen und Ökosysteme stattfand. Dabei wurde oft ein erheblicher Prozentsatz der Arten ausgelöscht. Die Ursachen für das Massensterben sind bei jedem Ereignis sehr individuell. Forscher am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und an der Universität Heidelberg halten es für möglich, dass die Emission von Halogenkohlenwasserstoffen am Massensterben an der Perm-Trias-Grenze zumindest mitverantwortlich sein kann. Mehr ...
7.03.10 M.H.

 


(Quelle: Geo-X)

Geo.X ermöglicht länderübergreifende Geoforschung

Am 3. März 2010 wird in Berlin eine neue Allianz wissenschaftlicher Einrichtungen in Deutschland besiegelt. Vor dem Hintergrund von Klimawandel, Naturkatastrophen, Rohstoffverknappung sowie der Notwendigkeit, im Jahr 2050 schätzungsweise neun Milliarden Menschen mit Nahrung, Energie und Rohstoffen zu versorgen, haben sich mehrere Universitäten, Museen und Großforschungseinrichtungen zusammengeschlossen.
Die in der Koordinierungsplattform Geo.X gebündelte geowissenschaftliche Kompetenzen der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin, der Universität Potsdam sowie des Museums für Naturkunde und des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ (Helmholtz-Gemeinschaft) sollen in den Bereichen Forschung, Lehre und Infrastruktur gemeinsam daran mitwirken, nach neuen Denk- und Lösungsansätzen zu suchen.
Das System „Erde-Mensch“ wird in den kommenden Jahrzehnten auf eine nie dagewesene Weise beansprucht werden. Daraus entstehen enorme gesellschaftliche Herausforderungen, die in koordinierten Projekten auf verschiedenen Ebenen angegangen werden sollen. Es geht vor allem darum, - durch die Bündelung von geowissenschaftlicher Kompetenz und der gemeinsamen Nutzung bestehender Infrastrukturen neue und innovative Lösungen für das System „Erde-Mensch“ zu erarbeiten, - · mit Geo.X einen wichtigen Partner für Politik und Wirtschaft bei der Bewältigung großer Zukunftsaufgaben zu haben, und - zukunftsweisende Fragestellungen, Ideen und Themenfeldern zu entwickeln, mit denen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Geo.X beschäftigen.
Mehr Informationen bei www.geo-x.net
.
25.02.10 M.H.



Wieviel Wasser hat das Meer?

Diese Frage kann nicht genau beantwortet werden, denn die Wassermenge in den Ozeanen schwankt. Für Klimaforscher und Ozeanographen ist vor allem die Frage interessant, wie sich das Volumen der Wassermassen in den Ozeanen bei einer globalen Klimaerwärmung ändert. Mit Hilfe von numerischen Ozeanmodellen und präzisen Messungen der GRACE-Satelliten (Gravity Recovery and Climate Experiment) konnten Geodäten und Ozeanographen der Universität Bonn, des Deutschen Geoforschungszentrums GFZ und des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung erstmals kurzzeitige Schwankungen in der räumlichen Verteilung der Ozeanwassermassen vor allem in den höheren Breiten beobachten. Mehr...
10.02.10 M.H

 


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