Aktuelles

Neuigkeiten Reisen/Exkursionen


N e u i g k e i t e n 2009


Versuchsaufbau EIV unter bohrlochähnlichen Bedingungen
(Bild TU Dresden)

TU Dresden entwickelt vielversprechendes Bohrverfahren

Bohren ist teuer, insbesondere Tiefbohrungen, wie sie beispielsweise bei Geothermieprojekten meist notwendig sind. Die Kosten liegen bei einer 5000 m Bohrung zwischen 8 und 13 Mio Euro.
Prof. Günter Kunze und Erik Anders von der Technische Universität Dresden haben das neuartige Elektroimpulsverfahren (EIV) entwickelt, das die Wirkung energiereicher, elektrischer Entladungen, die im Inneren des zu lösenden Materials erzeugt werden, nutzt. Innerhalb von einer zehnmillionstel Sekunde entladen sich 300.000 Volt und lassen das Gestein, auf dem der "Bohrer" nur lose aufliegt, zerplatzen.
Eine erste Studie zeigt, dass durch das neue Verfahren im Vergleich zu herkömmlichen Bohrverfahren bis zu 28% an Kosten eingespart werden können.
Dadurch könnten künftig möglicherweise Geothermieprojekte verwirklicht werden, die bislang an den zu erwartenden hohen Kosten gescheitert waren.
19.12.09
M.W.

Wärme aus der Erde hilft dem Klima

 

Bachelorstudiengang International Field Geosciences (IFG) an der Universität Potsdam

Als erste deutsche Hochschule bietet die Universität Potsdam einen internationalen Bachelor (BSc)- Studiengang in den Geowissenschaften an. Der BSc International Field Geosciences richtet sich an Studierende mit einem überdurchschnittlichen Interesse an Erd- und Umweltwissenschaften sowie an der Geländearbeit. Partner des Ausbildungsprogrammes sind die University of Montana (USA) sowie das University College Cork (Irland). Charakteristisch für das Programm sind die fokussierte Geländeausbildung sowie die Verleihung eines deutschen und amerikanischen BSc-Abschlusses. Die ersten fünf Studierenden wurden zum WS 2008/09 immatrikuliert. Mehr...

Uni Potsdam

 

Ein Limit von zwei Grad Erwärmung ist praktisch Unsinn

Am 2. und 3. November 2009 findet in Berlin im dbb forum die Konferenz "Klima im System Erde" statt.
Im Vorfeld erschien in der Faz-Net ein Interview mit den Direktoren drei großer deutscher Geoinstitute: Karin Lochte, Direktorin am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Volker Moosbrugger, Direktor am Senckenberg-Forschungsinstitut und Museum in Frankfurt sowie Reinhard Hüttl, Direktor am Deutschen Geoforschungszentrum GFZ in Potsdam.

Faz-Net (vollständiger Artikel)

31.10.09 M.W.

 


Schema der geplanten Kohlendioxidspeicherung bei Ketzin in Brandenburg
© GFZ Potsdam

 

Umstrittene CO2-Speicherung im Raum Flensburg

Die bei der Stromerzeung in Kraftwerken geplante CO2-Abscheidung und -Speicherung (engl. Carbon Capture and Storage, CCS) befindet sich derzeit noch im Entwicklungsstadium. Um bessere Kenntnisse zu dieser Technik zu erlangen, wird beispielsweise im brandenburgischen Ketzin geforscht ("CO2-Sink").
Während die großen Stromkonzerne diese Technik bereits als eine zukunftweisende Technologie zum Klimaschutz preisen, regen sich zahlreiche kritische Stimmen in Form von Bürgerprotesten. Auch BÜNDNIS 90 DIE GRÜNEN unterstützen diese Proteste.

Auf einer Informationsveranstaltung am 15. Oktober diesen Jahres erklärte Ernst Kern, Geschäftsführer des Wasserverbandes Nord: "Es ist nach heutigem Kenntnisstand nicht auszuschließen, dass unterirdische CO2-Einlagerungen aus Kohlekraftwerken die Wasserversorgung im Flensburger Raum beeinträchtigen könnten."

Kern, sieht vor allem Gefahren für die Grundwasserqualität. "Bereits die EU-Wasser-Rahmenrichtlinie verbietet alles, was zu einer Verschlechterung der Qualität des Grundwassers führen könnte. Unser Wasser ist mehrere hundert Jahre alt und frei von Spuren jeder menschlichen Tätigkeit. Wir können es nicht zulassen, dass dieser Schatz in irgendeiner Weise berührt wird."

Landesgeologe Dr. B. Nommensen ((LLUR Schleswig-Holstein) betonte: "Zur Bewertung der Risiken für die regionale Trinkwasserversorgung sind umfangreiche Forschungen sowie ein konsequent auf die Ergebnisse abgestimmtes Speichermanagement erforderlich."
Es besteht die Gefahr der Grundwasserversalzung aufgrund der unnterirdischen Druckausbreitung der CO2-Blase und des möglicherweise daraus resultierenden Aufstiegs von salzigem Formationswässer entlang der so genannten 'Sieverstedter Störung'.
Nommensen hält grundsätzlich zwei Regionen in Schleswig-Holstein für eine künftige CO2-Speicherung als geeignet, der nordwestliche Landesteil von Schafflundbis in das Seegebiet westlich der Inseln Sylt, Amrum und Föhr sowie die Ostküste zwischen der Holsteinischen Schweiz und der Insel Fehmarn. Mehr...

CO2-Speicherung: Wasserversorgung im Raum Flensburg in Gefahr?

31.10.09 M.W.

 


Der Shiva-Becken im indischen Ozean. (Bild: Texas Tech University)

 

Der größte Impaktkrater der Welt?

Noch scheint man der Sache nicht ganz zu trauen. Neueste Untersuchungen von Geowissenschaftlern der Texas Tech University um den Paläontologen Sankar Chatterjee deuten darauf hin, dass vor ca. 65 Mio Jahren ein gigantischer Asteroid vor der heutigen Küste Indiens einschlug und einen 500 km im Durchmesser großen Krater mit Ringstruktur schuf, das heutige Shiva Becken.
Im Zentrum des Beckens erhebt sich das so genannte „Bombay High“, das u.a. als ein typisches Merkmal für einen Einschlagkrater angesehen werden kann (Zentralberg).

Bislang galt der ca. 180 km große Chicxulub-Krater auf Yukatan, ebenfalls auf ca. 65 Mio Jahre datiert, als größter bekannter Einschlagkrater. Das Aussterben der Dinosaurier sowie eines Großteils der mesozoischen Tier- und Pflanzenwelt wird von vielen Geowissenschaftler mit diesem Ereignis in Zusammenhang gebracht. Möglicherweise war jedoch eine ganze Kette von Katastrophen Ursache für das weltweite Massesterben. Der Einschlag vor Indien könnte, so wird spekuliert, einen enormen Vulkanismus ausgelöst haben mit globalen Folgen.

Die Dekkan Flutbasalte (Trapp), mit Mächtigkeiten bis zu 2000 m und einer ursprünglichen Verbreitung über eine Fläche von 1.5 Mio Quadratkilometer, könnten damit in Verbindung stehen. Sie sind zweifellos das Ergebnis einer längeren Periode extremen Vulkanismus. Allerdings gibt es Flutbasalte auch in anderen Erdteilen (z.B. Columbia-Plateaubasalt), die wohl nicht auf Impaktereignisse zurückzuführen sind.

Die Annahme eines kausalen Zusammenhangs zwischen Trapp-Vulkanismus und Massensterben ist nicht neu. Ob der „indische“ Asteroid initial dafür verantwortlich war muss erst noch bewiesen werden. Zunächst wird man aber sicherlich nach weiteren typischen Merkmalen für einen tatsächlichen Einschlag suchen.


Mehr zum Thema: Artikel:Das_Massenaussterben_am_Ende_der_Kreide

Armageddon im Indischen Ozean

Giant Impact Near India -- Not Mexico -- May Have Doomed Dinosaurs

India's Shiva Basin Impact Doomed Dinosaurs?

16.10.09 M.W.




Fossiler Sinosauropteryx
Quelle: Sam / Olai Ose / Skjaervoy from Zhangjiagang, China
Sinosauropteryx - Wikipedia

 

Älter als Archaeopteryx

Die Theorie, dass Vögel sich aus den Dinosauriern entwickelt haben, war bislang aufgrund fehlender Federn bei den Dinos umstritten. Zwei spektakuläre Funde aus China liefern jedoch nunmehr den Beleg.
Anchiornis huxleyi heißt der neu entdeckte Dinosaurier, der hervorragend erhalten ist und an Armen, Schwanz und Füßen Federn aufweist.
Der bekannte britische Paläontologe Michael Benton ist begeistert. "Drawing the tree of life, it's fairly obvious that feathers arose before Archaeopteryx appears in the fossil record". Wiederum in China wurden im letzten Jahrzehnt vier neue gefiederte Dinosaurier-Arten entdeckt, Protoarchaeopteryx, Caudipteryx, Sinosauropteryx und Sinovenator, die teilweise eng verwandt sind mit dem Archaeopteryx und ein ähnliches Alter zeigen.
Details: Planet-Wissen | BBC

26.09.09 M.W.




NEEM-1 ist ein NEEM-Eisbohrkern im Labor. Foto: Anna Wegner, AWI (Quelle: www.awi.de)


Detailaufnahme des Bohrkopfes mit Eisbohrkern.
Foto: Anna Wegner, AWI (Quelle: www.awi.de)

Klimabohrung in Grönland

Im internationalen Bohrprojekt NEEM (North Greenland Eemian Ice Drilling) wurde in der Saison 2009 ein knapp 1758 m langer Eisbohrkern gewonnen, der vermutlich mehr als 38.000 Jahre Klimageschichte enthält. Das älteste Eis stammt aus einer Zeit, in der das Klima auf Grönland von starken Temperaturschwankungen geprägt, die innerhalb weniger Jahrzehnte durchschnittlich um 10 bis 15 Grad Celsius betrugen. In den kommenden Jahren soll die Bohrung fortgesetzt werden, um Informationen über die letzte Warmzeit zu bekommen.
Im Eem, vor rund 120.000 bis 130.000 Jahren, war das Klima ähnlich wie heute, z.T. war es etwas wärmer und feuchter. Die im Eis eingeschlossenen Klimainformationen werden die Informationen, die man bisher aus Sedimenten sowie Pollen- und Sporendaten gewinnen konnte, um atmosphärische Daten ergänzen. An NEEM beteiligen sich Forschungsinstitute aus vierzehn Ländern, darunter Dänemark, die USA und Deutschland.

Mehr Informationen: www.awi.de (PresseInformation vom 20. August 2009) www.neem.ku.dk (Hintergrundinformationen zum NEEM-Projekt) www.dgg.de, Der Geologische Kalender 2009 (Deckblatt)

24.08.09 M.H.

 

 


Quelle: LBEG, Hannover

Radioaktives Cäsium in Waldböden Niedersachsens – 20 Jahre nach Tschernobyl

Die Norddeutsche Forstliche Versuchsanstalt hat zwischen 1992 und 2004 verschiedene Böden Niersachsens auf die Radionuklide Cs-137 und Cs-134 untersucht. Das radioaktive Cäsium stammt zum überwiegenden Teil aus dem Fallout des Reaktorunfalls von Tschernobyl im Jahre 1986.
Das Ergebnis zeigt, dass die Radiocäsiumbelastung mit Cs-137 im Bereich von 4000-10000 Bq/m2 liegt und punktuell Werte bis zu 18000 Bq/m2 erreicht. Das Cäsium ist fast ausschließlich in der Humusauflage und im oberen humosen Mineralbodenhorizont zu finden, was auf die hohe Bindungsfähigkeit von Huminstoffen und Huminsäuren für Cs-137 zurückzuführen ist.
Verlagerungen in die Tiefe findet nur in tonmineralreichen sowie in Sand- und Moorböden bis max. 20 cm statt, was für den obersten Aquifer von Bedeutung ist.

Das am stärksten belastete Gebiet Deutschlands war und ist der Südosten Bayerns. Auch heute noch sind dort Pilze, Waldbeeren und Wildtiere hoch belastet, oftmals zehnmal höher als im Norden Deutschlands und mehr als das Zehnfache des Eu-Grenzwertes von 600 Bq/kg.

Nach einer Studie von BAKKEN & OLSEN (1990) sind 50 % des Radiocäsiums im Boden in der Biomasse von Pilzen festgelegt. Pilze spielen somit eine bedeutende Rolle im Kreislauf von Radionukliden in Waldökosystemen (LANDESAMT FÜR VERBRAUCHERSCHUTZ UND UMWELTRADIOAKTIVITÄT 2003). Cäsium 137 ist ein Betastrahler mit einer Halbwertszeit von 30,17 Jahren und wird uns also noch eine Zeitlang erhalten bleiben.
4.08.09
M.W.

Details...

 

 



Überblick zu typischen Pollen der frühen Jura-Zeit: Die Nacktsamer Pinuspollenites minimus und Perinopollenites elatoides, sowie Farn-Sporen der Gattung Deltoidospora. Das Auftreten der Nacktsamer kennzeichnet das Wiederauftreten von baumartigen Pflanzen nach dem dramatischen Waldsterben.
Quelle:: Sofie Lindström, Goethe-Universität Frankfurt am Main

Massives Waldsterben vor 200 Millionen Jahren

Heftige Vulkanausbrüche am Übergang von Trias zum Jura ließen Wälder auf der nördlichen Halbkugel vorübergehend kollabieren. Frankfurter Geopaläontologen fanden jetzt zusammen mit schwedischen und amerikanischen Kollegen die Ursache: sauerer Regen.

Pressemitteilung: Dr. Anne Hardy, Marketing und Kommunikation Goethe-Universität Frankfurt am Main

FRANKFURT. Das Massensterben von Tieren und Pflanzen vor 200 Millionen Jahren an der Trias-Jura-Grenze, als die Zeit der Dinosaurier begann, ist eines der fünf großen Aussterbe-Ereignisse der Erdgeschichte. In den Ozeanen fielen ihm bis zu 80 Prozent aller Weichtiere zum Opfer. Paläontologen erklären dies durch den Ausstoß großer Mengen an Kohlendioxid (CO2) bei Vulkanausbrüchen, welche die Bildung des heutigen Atlantischen Ozeans (und damit die Trennung von Europa und Nordamerika) einleiteten. Rätselhaft war bis heute, warum gleichzeitig auch Ökosysteme auf den Kontinenten kollabierten. Forscher der Goethe-Universität haben nun mit Kollegen aus Schweden und den Vereinigten Staaten herausgefunden, dass durch den Vulkanismus zusätzlich große Mengen an Schwefeldioxid freigesetzt wurden, die als saurer Regen ausfielen und damit in Analogie zum heutigen Waldsterben für den vorübergehenden Zusammenbruch der Wälder sorgten. Mehr...

http://www.muk.uni-frankfurt.de/pm/pm2009/0709/154/index.html
16.07.09 Pressemitteilung Uni-Frankfurt

 




Quelle: Wikipedia - Mats Halldin

Es gibt kein Bier auf Hawaii, aber viel Eisen darunter


Eine neue Messmethode erlaubt erstmals Einblicke in den tieferen Mantel der Erde. Prof. Munir Humayun von der Florida State University spricht von einem Durchbruch. "The fact that scientists can stand on the Earth's surface and tell you what's going on 3,000 kilometers below is a real breakthrough."
Mit Hilfe eines optimierten Massenspektrographen gelang es, die Eisen- und Mangangehalte im Mantel näher zu bestimmen.
Unter den Hawaii-Inseln wurde mit dieser Methode ein erhöhter Eisengehalt gemessen. Die Ergebnisse bestätigen die Annahme, dass die Eisengehalte im tieferen Mantel im Vergleich zum oberen Mantel ansteigen. Nun wird darüber spekuliert, ob eine chemische Reaktion an der Grenze Erdkern - unterer Mantel dafür verantwortlich ist.

www.sciencedaily.com | www.wissenschaft.de
14.06.09 MW




Quelle: Museumsverein Messel e.V.

Ist "Ida" das "missing link"?


Noch ist man sich wohl längst nicht einig, ob das eozäne Fossil der gemeinsame Vorfahre von Menschen und Affen ist. Das wäre nämlich eine Sensation. Der norwegische Paläontologe Jørn Hurum, von der Universität Oslo, hat in New York ein lemurenartiges Fossil aus der Grube Messel vorgestellt, das eventuell als erstes Bindeglied zum Menschen angesehen werden könnte. Einen Namen hat man bereits vergeben: Darwinius masillae. Der ist natürlich etwas unpraktisch für die Laien. Also hat man es kurz auch Ida getauft.

Mehr Information:

http://www.spiegel.de/
http://news.bbc.co.uk/
http://www.guardian.co.uk/

19.05.09 MW



Photo: Chrisopher Griner,
Quelle:BBC

Quelle: Wikipedia

Am tiefsten Punkt der Erde

Bislang ist der Rekord aus dem Jahre 1960 ungebrochen. Am 23 Januar erreichten der Schweizer Jacques Piccard - auch Nemo genannt - († 1.11. 2008) - und der US-Amerikaner Don Walsh mit dem Tauchboot "Trieste" erstmals eine Tiefe von 10.916 Metern. Während der neunstündigen Mission verbrachten die beiden Forscher 20 Minuten am tiefsten Punkt der Erde, das so genannten "Challenger Deep", im Marianengraben, ca. 2000 km östlich der Philippinen. Die Lokalität wurde nach dem englischen Vermessungsschiff "Challenger II" benannt. Mittels Echolotung wurde seinerzeit eine Meerestiefe von 10.899 m (10.863 m per Drahtlotung) ermittelt.

Der vom Woods Hole Oceanographic Institution in den letzten Jahren entwickelte Tiefsee-Tauchroboter "Nereus" wird demnächst das "Challenger Deep" erneut erkunden, diesmal allerdings unbemannt. Der ferngesteuerte Tauchroboter, dessen Hülle aus Keramik besteht, hat beispielsweise chemische Sensoren, Sonar sowie Digitalkameras an Bord. Der Preis für diesen Roboter beträgt 5 Millionen US-Dollar.
Aufgabe von Nereus ist es, großräumig den tiefsten Meeresboden zu vermessen. Auch die Geologen erhoffen sich neue Erkenntnisse und Bilder über die Prozesse an dieser Subduktionszone.

Details:

- http://news.bbc.co.uk/2/hi/science/nature/8035499.stm

- http://pressetext.de/news/090508002/roboter-u-boot-soll-tiefste-meeresstellen-erkunden/

- Querschnitt des Marianengrabens

10.05.09 MW





Quelle:UNESCO

"Great Man-Made River" Projekt - Milliardengrab oder zukunftsweisend?

Das derzeit weltweit größte Ingenieurprojekt begann im Jahr 1980. Mit dem Plan von Revolutionsführer und ehemaligem Staatsoberhaupt Muammar Abu Minyar al-Gaddafi , die fossilen Trinkwasserreserven unter der Sahara nutzbar zu machen, wurde seinerzeit ein Projekt der Superlative gestartet.
Der Plan sieht vor mit einer Pipeline fossiles Wasser der Sahara an die Küstenmetropolen zu pumpen. Zwei Drittel der Pipeline sind bereits fertiggestellt. In 4 Meter dicken Rohren wird bereits über eine Distanz von 1600 km Wasser nach Tripolis, Benghazi, Sirt und anderenorts befördert.
Im Wüstenstaat Libyen leben 90% der Bevölkerung an der Mittelmeerküste. Nur dort ist mit 300 mm durchschnittlicher Jahresniederschlag Landwirtschaft möglich.
Ökonomisch muss man sich ein Mammutprojekt dieser Größe auch leisten können, aber es scheint sich offenbar zu rechnen. Die Kosten schätzt man auf ca. 24 Milliarden Euro. Libyen hat eines der höchsten Pro-Kopf-Einkommen des afrikanischen Kontinents. So sind beispielsweise Kosten für medizinische Versorgung, Renten und Schule frei und werden vom Staat getragen.

Auf dem derzeit stattfindenden 5. Weltwasserforum in Istanbul wird das Great Man-Made River Project als das "Achte Weltwunder" gepriesen. Da läßt harsche Kritik nicht lange auf sich warten, was auch nicht neu ist.
Trotz Kritik hat die UNESCO das Projekt mit dem Internationalen Preis für Wasserresourcen in ariden und semiarigen Gebieten ausgezeichnet.

Mehr... (Wonder of folly?)

21.03.09 MW




Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz

Radon in Deutschland

Das radioaktive Edelgas Radon (lat. radius „Strahl“) bildet den Hauptanteil der natürlichen Strahlenbelastung. Es entsteht beim Zerfall natürlicher radioaktiver Stoffe im Boden und kann durch undichte Fundamente oder Keller in Häuser gelangen und sich in Wohnungen ansammeln.
Bekannt ist Radon seit langem als therapeutisches Mittel zur Behandlungen von Rheuma oder Asthma (
Radonheilbäder, Radontherapie - Schaden oder Nutzen?). Die Gefahr, die von Radon ausgeht, ist jedoch im Bewusstsein der Bevölkerung noch nicht im notwendigen Maß entwickelt. Das Gas gelangt durch undichte Stellen in die Gebäude und reichert sich dort an, wobei die Gaskonzentrationen abhängig vom geologischen Untergrund und der Abdichtung des Bauwerks stark variieren können. Ursache sind die Gesteine im Untergrund oder auch Baumaterialien, die Spuren von Uran und/oder Thorium enthalten. Durch deren radioaktiven Zerfall von U und Th entstehen drei natürliche Radon-Isotope (222Rn, 220Rn, 219Rn) bei Halbwertszeiten zwischen 3,8 Tagen und 3,9 Sekunden. Unter ungünstigen Bedingungen kann Radon in der Raumluft so stark ansteigen, dass eine Gesundheitsgefährdung gegeben ist, denn das Einatmen des radioaktiven Gases kann nachweislich zu Lungenkrebs führen. Besonders sind Raucher gefährdet. Radonkonzentrationen werden mit so genannten Szintillationszähler gemessen.

In der Ärzte Zeitung vom 07.01.2009 wird von 18.000 Todesfällen pro Jahr für die EU berichtet, die auf Lungenkrebs durch erhöhte Radonkonzentrationen in Wohnräumen zurückzuführen sei. Laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) sterben in der Schweiz jährlich 300 bis 400 Menschen an durch Radon verursachten Lungenkrebs. Für Großbritannien geht man von 3,3% aller Todesfälle durch Lungenkrebs zu Lasten von Radon aus. Fazit: Neben Rauchen ist Radon die häufigste Ursache für Lungenkrebs.

Der im Jahre 2005 vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit eingebrachte Gesetzentwurf, der Grenzwerte für die Radonkonzentration in Gebäuden festlegen sollte, wurde bislang nicht verabschiedet. In Norwegen hingegen gilt ein gesetzlich verankerter Grenzwert von 200 Becquerel pro Kubikmeter, die nicht überschritten werden dürfen.
Das Bewusstsein (awareness) der Amerikaner hinsichtlich der Gefährdung durch Radon Emanationen scheint etwas ausgeprägter zu sein als in Europa. Dort hat man den Monat Januar zum "National Radon Action Month" erklärt.


Bundesamt für Strahlenschutz

9.03.09 MW





Quelle: geoskript

Basalt ist „Gestein des Jahres 2009”

Das nun schon zum dritten Mal vom Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler BDG und der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften DGG ausgelobte „Gestein des Jahres” ist für 2009 der Basalt. Das feste, dichte und widerstandsfähige Gestein kommt in Deutschland in einem breiten Streifen zwischen der Vulkaneifel und der Lausitz vor. Die bekanntesten Basaltvorkommen sind der Vogelsberg, die Rhön und der Hegau, aber auch der Kaiserstuhl im Rheingraben. Viele kleinere und größere Vorkommen sind inzwischen als Geotope ausgewiesen.
Mehr...


Weitere Informationen:
-> Pressemitteilung von BDG + DGG
-> Der Geologische Kalender 2002-09; 2003-04; 2003-07; 2003-11; 2004-11; 2005-12; 2006-00; 2006-06; 2006-08; 2007-08; 2010-04; 2010-09)
-> www.DGG.de, GeoShop
->Das Gestein des Jahres 2008 -> Sandstein (M.H.)
->Das Gestein des Jahres 2007 -> Granit (M.H.)

Was sind Geotope? -> www.DGG.de, Fachsektion GeoTop
5.03.09 MH





Quelle:AWI

ANTARKTIS-STATION "NEUMAYER III"

20. Februar 2009: Die neue deutsche Antarktisstation "Neumayer III" nahm mit Einweihung durch die Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan offiziell ihren Betrieb auf. Die Station mit einer Nutzfläche von 1850 m2 verteilt auf drei Etagen dient als Basis für die Forschungsarbeiten der nächsten 25 bis 30 Jahre und als logistisches Zentrum für Inlandsexpeditionen sowie für Polarflugzeuge.
Neumayer III steht auf 16 Stützen, die mit hydraulischen Hebevorrichtungen versehen sind, um ein Versinken der Plattform im Schnee zu verhindern.
http://www.awi.de/de

21.02.09 MW



Quelle: IFM-Geomar
Deformation von Gesteinen in Scherzonen. Die gesamte Deformation ist in der Scherzone konzentriert, während das Umgebungsgestein praktisch nicht verformt ist.

Entstehung von Erdbeben in großen Tiefen

Die Ursache von tiefen Erdbeben kann in vielen Fällen durch so genannte Schererwärmung des Gesteins erklärt werden. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des IFM-Geomar in Kiel sowie des Exzellenzzentrums „Physics of Geological Processes” in Oslo in einer Kombination von Gelände- und Laborarbeit mit numerischen Computersimulationen. In dem Untersuchungsgebiet in Westnorwegen wurden über 400 Millionen Jahre alte Gesteine untersucht, die zur unteren Erdkruste gehören und aus einer Tiefe von ca. 50 km an die Erdoberfläche gelangt sind.
Mehr... http://www.ifm-geomar.de

16.02.09 MH





Quelle: Wikipedia

Polnischer Geologe von radikal-islamischer Gruppe enthauptet

Zahlreiche Medien berichten über die Enthauptung des Polnischen Geologen Piotr S., in Pakistan. Ein Video zeigt, wie der 42-jährige von einer radikal-islamischen Gruppe brutal ermordet wird.
Der Ingenieur arbeitete für die in der Region ansässige polnische Ölfirma Geofizyka Krakow und war an der Vermessung von Öl- und Gasfeldern im Nordwesten Pakistans beteiligt. Er wurde am 28. September im Bezirk Attock, ca. 100 km westlich von Islamabad entführt. Seine beiden Fahrer und sein Leibwächter wurden hierbei getötet.
Tagesspiegel | Geology news | Stern | Yahoo News
10.02.09


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Quelle: GFZ

Verbundvorhaben GeoEnergie

Eine sichere und klimaverträgliche Energieversorgung gehört zu den großen Herausforderungen unserer Zeit. Im Rahmen des Forschungsverbundes GeoEn sollen der aktuelle Wissensstand der auf Georessourcen bezogenen Energieforschung vertieft und eine wirtschaftliche Umsetzung bereits entwickelter Technologien angestrebt werden. Kooperationspartner von GeoEn sind die im Bereich Energieforschung aktiven Sektionen des Deutsches GeoForschungsZentrums - GFZ, die Universität Potsdam (UP) und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus (BTU). Mehr...

GFZ Pressemitteilung 01/09


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Reisen / Exkursionen

Seit Mai 2004
Grube Messel

Geführte Exkursionen - Seit Mai 2004 unterhält die Welterbe Grube Messel gGmbH eine Info-Station an der Grube bis zur Fertigstellung des offiziellen BesucherZentrums.
Die Station ist von Ostern bis 31. Oktober täglich von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Besucher erhalten hier Informationen, Messel-Souvenirs und Literatur.
Geboten wird eine Vielfalt an geführten Exkursionen. Hierzu zählen Programme für Kinder und Schulgruppen sowie für Erwachsene bzw. Busgruppen. Neben den Themenschwerpunkten Geologie, Industriegeschichte, Paläontologie und Biologie umfasst das Angebot auch Besuche in den Partnermuseen und Ferienprogrammen sowie Kindergeburtstage.
Anschrift und Kontakt: Welterbe Grube Messel gGmbH, Postfach 1158, D-64409 Messel, Tel. 06159 71 75 35, Fax 06251 70 79 925, e-mail: info@grube-messel.de, im Internet: www.grube-messel.de

Die Grube Messel liegt südlich vom Ort Messel an der L 3317 und ist am besten zugänglich von der L 3094 von Darmstadt nach Dieburg.

Siehe auch: Geologischer Kalender 2002 - Blatt 12/2002

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Seit September 2007
Vulkaneifel „Strohner Schweiz"

Seit Ende September ist der neue Vulkanerlebnispfad – als Ergänzung zum Vulkanhaus- durch die „Strohner Schweiz“ fertig gestellt. Auf diesem Pfad erfährt der Besucher/Wanderer viel Wissenswertes über die vulkanisch geprägte Landschaft. Ebenso kann der Besucher an der großen Lavabombe eine weitere Lavabombe, die „größte“ Flugbombe der Eifel die je durch die Luft geschleudert wurde, bewundern. Schauen Sie selbst was sie für ein Gesicht oder Form hat. Durch ein reizvolles Stück des „längsten Lavastrom der Eifel“, geht der Pfad weiter entlang des Alfbachs. Hier lässt sich genau erkennen, mit welchen Kräften der Alfbach in den letzten Jahrtausenden gearbeitet hat. Was genau ein „Maar“ ist, erklärt dann Molte der Maulwurf an weiteren Stationen ( mit Molte dem Maulwurf wurde natürlich an die Kleinsten gedacht). Der Rundweg ist ca. 4 km lang und lässt sich in 1 bis 1,5 Std erwandern. www.vulkanhaus-strohn.de
 

Siehe auch: Der Geologische Kalender2006, September

„Strohner Schweiz" im Vulkaneifel European Geopark, Westeifel.

 

Geologie von Ischia

Blockmeere, Felsenhäuser, Fumarolen, Tafoni, Fumarolen, Vulkane, Krater.

Die Insel Ischia hat vulkanischen Ursprung. Die geologischen Erscheinungsformen sind vielfältig und einige davon sehr eindrucksvoll....
Näheres unter: http://www.eurogeopark.com/Geologia/geologie.htm